Der französische Cellist Gautier Capuçon verfügt über einen umfangreichen Katalog von Aufnahmen. Bei genauerer Betrachtung seiner Werke zeigt sich, dass er im Grunde seines Herzens ein Romantiker ist. Seine Interpretationen von Franz Schuberts „Arpeggione-Sonate“ in a‑Moll und Johannes Brahms’ Doppelkonzert a‑Moll für Violine, Violoncello und Orchester Op. 102 sind robuste, flinke Stücke, die den launenhaften Geist des 19. Jahrhunderts zum Ausdruck bringen, ebenso wie die perfekt phrasierte Version der „Fantasiestücke, Op. 73“ von Robert Schumann. Natürlich sind Capuçons wenige Unternehmungen ins 20. Jahrhundert ebenso ergreifend. Seine Interpretation von Maurice Ravels „Piano Trio, M. 67“ ist brillant nachdenklich und verträumt.