„Seit meiner Jugend spiele ich Klavier. Ich bin aber auch ein leidenschaftlicher Schwimmer“, sagt Pianist Bruce Liu. In seiner Playlist verbindet er diese beiden Vorlieben und erkundet, wie Komponist:innen über die Jahrhunderte Wasser in all seinen Formen dargestellt haben, von den Ozeanen und Flüssen bis zu Bächen, Aquarien oder Regenfällen. Liu nimmt uns mit auf eine Reise ins 18. Jahrhundert und zu Georg Friedrich Händels feierlicher Begleitung einer königlichen Flottille auf der Themse. Mit Bedřich Smetana folgen wir der Moldau, wie sie sich durch Böhmen schlängelt. Und wir halten inne, um einen Sonnenaufgang über dem Meer zu bewundern, verkörpert von „La mer“, einem von Claude Debussys kraftvollsten und lebendigsten Werken. Maurice Ravels zarte Klaviermusik fängt die verführerische Wassernymphe Undine ein, während Camille Saint-Saëns mit ebenso schillernden Klaviereffekten die magischen Farben und das verwunschene Licht eines tropischen Aquariums wiedergibt. Liu fühlt sich durch diese Musik an die Heilkräfte des Wassers ebenso erinnert wie an dessen beeindruckende Urgewalt. „Wo auch immer mich meine Konzertreisen hinführen, versuche ich, einen Ort zum Schwimmen zu finden“, verrät er. „Im Wasser zu sein und mich darin zu bewegen, bringt mich immer auf andere Gedanken.“