Betrachtet man ihr immenses Talent auf Dutzenden von Alben, könnte man meinen, dass die armenisch-amerikanische Bratschistin Kim Kashkashian ihre größten Ausdrucksmöglichkeiten in der Barock-, Romantik- und Weltmusik gefunden hat. Die aus Michigan stammende Künstlerin widmet sich seit Jahrzehnten der authentischen, differenzierten Interpretation der Werke von Johann Sebastian Bach („Sonate für Viola da Gamba und Cembalo in g‑Moll“) und Johannes Brahms („Sonate für Viola und Klavier Nr. 1 f‑Moll“). Doch Kashkashian hat auch ein besonderes Gespür für neue Musik aus fernen Ländern: Verträumt und doch entschlossen schwelgt sie in Xavier Montsalvatges berühmten „Cinco Canciones Negras“, und ihre meditative Wiedergabe von Eleni  Karaindrous „Ulysses’s Gaze“ fußt auf einer kraftvollen Lebensfreude.