„Meine musikalische Neugier zu hegen, ist wie einen Garten zu pflegen. Es erfordert Geduld, Arbeit und Liebe“, erzählt Caroline Shaw im Gespräch mit Apple Music Classical. Die Komponistin erfreut sich an dem „f‑Moll-Präludium“ aus Buch II von Johann Sebastian Bachs „Das Wohltemperierte Klavier“ und seiner „kleinen, krausen Akkordfolge“. Hier spielt Piotr Anderszewski mit schlichter Schönheit, aber, wie Shaw verrät, hat sie sich so viele verschiedene Aufführungen wie möglich angehört. „Es ist ein Prozess, der mich daran erinnert, wie Maler:innen die gleiche Blume immer und immer wieder malen können“, sagt sie. Das Stück „Sept papillons: Papillons II“ weckt Erinnerungen an die verstorbene finnische Komponistin Kaija Saariaho. „Es war das erste Stück von ihr, das ich je gehört habe, und es hat mich mehrere Jahre lang inspiriert“, erzählt Shaw. Mit Amy Yangs Aufführung der Sarabande aus der „Partita Nr. 4“ kehrt sie zu Bach zurück. „Es ist der perfekte Soundtrack für den Versuch, einen Bohnenspross zu beobachten, der sich an seinem ersten Tag aus der Erde kräuselt.“