James Rhodes: Tauche ein
Playlist - 21 Songs
„Ich hatte immer das Gefühl, dass der Einstieg in die Welt der Klassik viel zu kompliziert ist“, sagt James Rhodes im Gespräch mit Apple Music Classical. Mit seiner Kombination aus brillantem Klavierspiel und fesselnder Bühnenpräsenz hat der in Spanien lebende britische Pianist ganze Generationen für die klassische Musik begeistert. Doch auch er gesteht, dass der Einstieg in diese Welt eine Herausforderung sein kann. „Wo soll man anfangen?“, fragt er. „Man steht vor einer riesigen Auswahl, und selbst wenn man den Namen des Stücks kennt, mit dem man anfangen will, gibt es 82 verschiedene Aufnahmen davon.“
Rhodes schlägt nicht einfach die üblichen Klassiker vor. Seine Playlist ist eine Auswahl von Stücken, die ihn begeistern – in der Hoffnung, dass sie auch dich begeistern werden. „Diese zweieinhalbstündige Playlist ist gefüllt mit erstaunlichen, bedeutenden und berührenden Stücken, die von den besten Musiker:innen gespielt werden.“
Wir beginnen mit Sergei Prokofjews „1. Klavierkonzert“, gespielt von Andrei Gavrilov, dessen Darbietung laut Rhodes „eine unvergessliche Energie ausstrahlt“. Und dann gibt es da noch Glenn Gould, der Johann Sebastian Bachs „Cembalokonzerte“ spielt („Es gibt keine bessere Aufnahme“), sowie eine Aufnahme von Ludwig van Beethovens Werken, interpretiert von zwei Ikonen: dem Cellisten Mischa Maisky und der Pianistin Martha Argerich.
Nach einem Klavierkonzert von Alexander Skrjabin kommen wir zum Eröffnungssatz von Anton Bruckners „7. Sinfonie“. „Dieser Moment in deinem Leben wird alles verändern“, versichert Rhodes. „Setz dich still hin, schalte dein Handy aus und nimm dir 20 Minuten Zeit, um in diesen Eröffnungssatz einzutauchen. Spüre die Emotionen, die er hervorruft, weine, schreie, fühle die Gänsehaut und realisiere, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als soziale Medien, Werbung, Arbeitsfristen und Reality-TV. Erlebe das wahre Wesen der Dinge – nur durch Zuhören.“
Armenien ruft mit Alexander Arutunians „Trompetenkonzert“ – 16 Minuten purer Ausgelassenheit, die nicht genug Anerkennung erhalten. „Es besteht im Moment so wenig Anlass zur Freude“, sagt James Rhodes, „wie könnte man sich dieses kleine Vergnügen nicht gönnen?“ Das gilt ebenso für das „magische und viel zu wenig gespielte“ Klarinettenkonzert des US-Komponisten Aaron Copland, das 1949 – nur ein Jahr zuvor – vollendet wurde.
Zwischen Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy lädt der Pianist dich ein, ein Präludium von Jean-Philippe Rameau zu entdecken, dirigiert von Teodor Currentzis. „Currentzis hat mein Leben verändert, und ich verdanke ihm alles“, sagt er. „Ich hoffe, dass sein Stück bei Zuhörer:innen zu einer Art spirituellem Erwachen führt, wie es nur jemand wie Currentzis hervorrufen kann.“
Die Playlist endet mit einem der größten Klavierstücke, die je komponiert wurden, gespielt von einem wahren Giganten des Klaviers. „Krystian Zimerman, der Frédéric Chopins ‚Ballade Nr. 1‘ spielt, ist der Maßstab, an dem sich Pianist:innen auch heute noch messen – fast 40 Jahre nach seiner Aufnahme“, sagt Rhodes. „Jeder weiß, dass ich recht habe.“
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James Rhodes: Tauche ein features Andrei Gavrilov, Mischa Maisky, Glenn Gould and more