Sofia Gubaidulina, verstorben im März 2025, war eine tatarisch-russische Komponistin. Sie galt als Protegé von Musiker:innen wie dem Geiger Gidon Kremer und dem bedeutenden sowjetischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch. Gubaidulina schuf ab den 1950er-Jahren spirituelle und zugleich unerwartete Stücke, die häufig aus einer Verflechtung von träumerischen und albtraumartigen Klanglandschaften bestanden, inspiriert von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach und Anton Webern. Hinzu gesellten sich gewagte Experimente mit Instrumenten, die von gewöhnlich bis ungewöhnlich reichten. Gubaidulinas Werke laden mit ihren atmosphärischen Melodien und Pausen inmitten der Stücke dazu ein, sich ganz auf die Klänge und Ausdrucksstärke der einzelnen Instrumente zu konzentrieren. Für einen ersten Einblick in Gubaidulinas Schaffen solltest du dir das bizarre und atmosphärische Stück „Canticle of the Sun“ anhören. Auch „Silenzio“, ein gefühlvolles, phasenweise entspannendes Werk, verschafft einen guten Einblick über Gubaidulinas einzigartige und eindringliche Kompositionen.