Juneteenth 2024: Freedom Songs
Playlist - 11 Songs
Als Juneteenth, auch bekannt als Freiheitstag oder Schwarzer Unabhängigkeitstag, wird der 19. Juni 1865 bezeichnet. Es war jener Tag, an dem General Gordon Granger und die Unionstruppen endlich in Galveston im US-Bundesstaat Texas ankamen und den Sklav:innen ihre Freiheit verkündeten. Dies geschah ganze zweieinhalb Jahre nach Abraham Lincolns Emanzipationsproklamation, dem Erlass zur Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Von vielen Schwarzen Amerikaner:innen wird Juneteenth seit 1866 mit Paraden, Picknicks und Partys begangen. 2021 wurde daraus ein bundesweiter Feiertag. Damit fanden die anhaltenden tragischen Auswirkungen der Sklaverei und der unersetzliche Verdienst der Schwarzen Amerikaner:innen und der Nachkommen der Sklav:innen eine Würdigung. In diesem Jahr ehrt Apple Music den Juneteenth aus dem Blickwinkel des Jazz. Zu hören sind in der „Freedom Songs 2024“-Playlist Eigenkompositionen sowie einige Coverversionen von Schwarzen Musiker:innen wie Kamasi Washington, Joel Ross, Endea Owens, Alexis Lombre und zahlreichen weiteren. Jazz ist in vielerlei Hinsicht Grundlage Schwarzer Musik. Sein Vermächtnis reicht jedoch weit über die Musik hinaus. Das Genre beeinflusst auch literarische Werke, den Tanz und vieles mehr, kurzum: Jazz ist eine Säule der Schwarzen Kultur. Lies die Geschichten hinter den ausgewählten Stücken, während wir den Juneteenth, den Jazz und das unschätzbare Erbe Schwarzer Musik feiern. Kamasi Washington, „Hope Man“ Der in Kalifornien geborene Saxofonspieler Kamasi Washington schrieb „Hope Man“ 2008. „Vielleicht geschah das sogar an dem Abend, an dem Barack Obama zum Präsidenten gewählt wurde“, erzählt er Apple Music. „Ich schrieb den Song, weil ich das überwältigende Gefühl hatte, dass sich die Wahrnehmung Schwarzer Männer verändert hatte. Wir wurden nicht mehr als ‚Dope-Männer‘, sondern als ‚Hope-Männer‘ wahrgenommen.“ Cisco Swank, „We Shall Overcome“ „Ich habe mich entschieden, ‚We Shall Overcome‘ zu covern, weil ich finde, dass es einen sehr wichtigen und bewegenden Teil der Schwarzen Geschichte widerspiegelt“, erklärt Instrumentalist Cisco Swank. „Ich finde vor allem den Text besonders kraftvoll. Die Melodie ist wunderschön und berührt mich zutiefst. Ich habe dem Song meine eigene Note verliehen, indem ich mit der Harmonie spiele. Im Hintergrund dieses bedeutenden Songs der Bürgerrechtsbewegung liegt ein Beat aus Trap-Drums, Klavier, Synthesizern und mehr. Für mich sind Trap und Hip-Hop eine Fortschreibung der Schwarzen Musik, der Spirituals und der Lieder, die wir früher sangen.“ Endea Owens, „Black Matter“ „Was Jazz wirklich zeitlos macht, ist Freiheit“, sagt die Bassistin Endea Owens gegenüber Apple Music. Sie schrieb „Black Matter“ als ihren Beitrag zu „Freedom Songs 2024“ von Apple Music. „Durch die Gabe der Improvisation schaffen wir neue Klänge und Ansätze. Und damit eine Welt, die grenzenlos und im Gleichgewicht ist. Auch wenn in der Welt viele Dinge passieren, bleibt uns immer das kleine Stück Freiheit in einem Song.“ Savannah Harris, „CHILD“ „Der Juneteenth war schon immer ein Fest des Sieges und der Freiheit“, sagt Schlagzeugerin Savannah Harris. „Ich feiere unsere Gabe, zu lieben, Gnade walten zu lassen, und den Mut, füreinander einzustehen.“ Für „Freedom Songs 2024“ von Apple Music hat Harris den Song „CHILD“ geschrieben, in dem es um die gegenseitige Unterstützung auf dem Weg durchs Leben geht. „‚CHILD‘ handelt von jeder Art von Mutterschaft“, sagt sie. „Von den traditionellen Müttern bis hin zu denen, die auf andere Weise Mutter geworden sind. Es geht darum, dass wir uns aufeinander verlassen müssen, wenn wir durchs Leben kommen wollen.“ Joel Ross, „Calvary“ „Ich habe dieses Stück ausgewählt, weil sich viele Sklav:innen während der Sklaverei an ihrem Glauben und dem Glauben, den sie vermittelt bekamen, festhielten“, sagt Joel Ross über seine Version von Betty Jackson Kings Spiritual „Calvary“. „Und dieser Glaube beruhte darauf, dass Jesus für ihre Sünden starb und als Erlöser zurückkommen würde, um sie zu retten. Als Schwarzer, der in der Kirche in Chicago aufwuchs, wollte ich meinen Glauben betonen. Ich hörte mir einige der Originalversionen des Liedes an und wollte die Angst und die Realität von Jesu Tod am Kreuz verdeutlichen. Ich wollte, dass diese rhythmische Spannung präsent ist, während wir das Stück spielen. Du wirst sie durchgängig hören.“ Theo Croker, „Dinner With Sade“ Für seinen Beitrag zu „Freedom Songs 2024“ von Apple Music schrieb der Trompeter Theo Croker „Dinner With Sade“, eine Hommage an die Sängerin Sade und ihre Band. „Für mich ist sie eine der einflussreichsten Stimmen der Schwarzen Musik“, sagt er gegenüber Apple Music. „Sie tritt in die Fußstapfen von Leuten wie Billie Holiday und Sarah Vaughan. Sie hat Jazz wirklich zu etwas gemacht, das sich alle anhören können. Ich wollte einen Song erschaffen, der ihr und ihrer Band Tribut zollt und die Schönheit würdigt, die ihrer Musik innewohnt.“ Immanuel Wilkins, „Redemption Song“ Der Saxofonist Immanuel Wilkins entschied sich für die Coverversion des Klassikers „Redemption Song“ von Bob Marley & The Wailers aus dem Jahr 1980, weil er und seine Band Marleys Musik lieben. „Zudem ist es einfach ein beeindruckender Song über den Kampf gegen die Mächtigen und über Emanzipation und die Befreiung des Geistes“, sagt er gegenüber Apple Music. „Es ist ein großartiges Lied.“ Lakecia Benjamin, „Traveling“ „Wenn ich das Wort ‚Vermächtnis‘ höre, denke ich an Wurzeln, an Tradition, an ein Fundament. Ich denke daran, etwas aufzubauen, das nicht abgerissen werden kann, das immer Bestand haben wird und auf das nachfolgende Generationen zurückblicken können“, sagt Lakecia Benjamin. Für „Freedom Songs 2024“ schrieb die charismatische Saxofonistin den Song „Traveling“, in dem es um die Anerkennung der unterschiedlichen Lebenswege Schwarzer Frauen geht. „‚Traveling‘ handelt von den verschiedenen Reisen, die wir alle durchgemacht haben. Von dem Moment, in dem du erstmals erkennst, wie es ist, eine Schwarze Frau in der Gesellschaft zu sein, und versuchst, deinen Weg zu finden. Es geht darum, diese Reise vom kleinen Mädchen zur erwachsenen Frau zu verstehen. Zu begreifen, was es bedeutet, in dieser Realität zu leben, und zu erkennen, wie schön es ist, Schwarz und mächtig zu sein.“ Alexis Lombre, „Boundaries“ „Die Geschichte der Schwarzen Musik hat die Musik von heute auf sehr unmittelbare Weise beeinflusst“, sagt die Pianistin und Sängerin Alexis Lombre gegenüber Apple Music. „Wie wirken sich zum Beispiel die Wurzeln eines Baumes auf den Baum aus? Sie sind die Grundlage seiner Existenz, und ich denke, das gilt auch für die Schwarze Musik. Schwarze Musik ist in vielerlei Hinsicht die Grundlage der modernen Musik von heute.“ Lombre schrieb für „Freedom Songs 2024“ von Apple Music mit „Boundaries“ ein neues Stück. „Dieser Song handelt von Grenzen“, sagt sie. „Davon, für sich selbst einzustehen und seinen eigenen, persönlichen Raum in Besitz zu nehmen.“ J. Hoard, „Hope Uncontrolled“ „Es geht darum, einen Glauben und eine Neugierde auf das Gute im Leben zu besitzen. Darum, dass es dich überwältigt und dir erlaubt, aktiv nach dem Glück zu streben“, sagt der Singer-Songwriter J. Hoard über den Track „Hope Uncontrolled“. „Ich schrieb ihn, nachdem ich 2020 während der Arbeit an meinem Album in einer Bürgerversammlung auf dem George Floyd Square gesessen hatte. Das war einer der ersten Momente, in denen deutlich artikuliert wurde, was passieren muss“, sagt Hoard. „In Minneapolis und im Allgemeinen musste sich eine Sache ändern. Schwarze, Braune, Queers, Ältere, Menschen mit Behinderung, reich oder arm: All diese Menschen sollten nicht länger von Leuten mit Macht unterdrückt werden. Nachdem ich gegangen war, keimte wieder Hoffnung in mir auf. Vielleicht wurde in diesem Gespräch mit der Gemeinschaft aber auch die Hoffnung neu entfacht, die ich verloren hatte, nachdem ich Zeuge von Breonna Taylor, George Floyd und der Pandemie geworden war.“
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