Gesegnet mit einem reichen, edlen Klang, einer unübertroffenen technischen Fertigkeit und einer Musikalität, die es ihr ermöglicht, Repertoire aus allen Epochen überzeugend zu interpretieren, ist Sharon Bezaly eine der großen Flötenvirtuos:innen unserer Zeit. Ihre Blütezeit erlebte die moderne Flöte im Paris des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Kürzlich mit einer Metallröhre und einem ausgeklügelten Klappensystem modernisiert, war das Instrument der Liebling in den Konzertsälen, Salons und Konservatorien. Komponist:innen wie Gabriel Fauré, Cécile Chaminade, Paul Taffanel und Francis Poulenc nahmen die Möglichkeiten dieser neuen Bandbreite und Klangfülle nur zu gerne wahr. Es ist schwer, sich diese Werke mit mehr Anmut, Stil und französischer Leidenschaft als in der Interpretation von Bezaly vorzustellen. Auch in das Repertoire des 18. Jahrhunderts bringt Bezaly ihre unverwechselbare Geschmeidigkeit ein, insbesondere in Wolfgang Amadeus Mozarts zeitloses „Konzert für Flöte und Harfe“ und in die spritzigen Solokonzerte des Komponisten, die hier Humor und Schönheit ausstrahlen. Bezalys schillernde Interpretation von Nicolas Bacris grüblerischem „Flötenkonzert No. 63“ hingegen ist ein Paradebeispiel für ihre bemerkenswerte Atemkontrolle und magische Klangbeständigkeit.