Luister naar 'Brahms: Piano Quartets Nos. 2 & 3' van Krystian Zimerman, Maria Nowak, Katarzyna Budnik & Yuya Okamoto
Krystian Zimerman, Maria Nowak, Katarzyna Budnik & Yuya Okamoto
Brahms: Piano Quartets Nos. 2 & 3
Album · Klassik · 2025
„Ich bin davon überzeugt, dass ich Hörer:innen dazu bringen kann, sich in diese Stücke zu verlieben“, sagt der Pianist Krystian Zimerman über seine Aufnahme der beiden Klavierquartette von Johannes Brahms. Doch, wie er im Gespräch mit Apple Music Classical bemerkt, gehören diese Stücke zu den weniger bekannten Werken Brahms’. Trotz seiner Herkunft aus einer musikalischen Familie, die Kammermusik spielte, fügt er hinzu: „Ich habe sie als Kind nie gehört.“ Laut Zimerman könnte das unter anderem daran liegen, dass jede Instrumentalstimme die Kunstfertigkeit von Solist:innen erfordert. Aber es soll sich lohnen: „Es ist eine kraftvolle Musik – die beste Kammermusik, die ich kenne. Sie ist dramatisch, manchmal herzzerreißend; die langsamen Sätze sind wunderschön.“ Wird die Musik wie hier von einem hervorragenden Ensemble gespielt, ist das Ergebnis fesselnd. Die Leidenschaft des „Klavierquartett Nr. 3“ tritt hervor: Im Mittelpunkt seiner stürmischen Dramatik steht das „Andante“ des dritten Satzes, in dem jedes Instrument seine Lyrik zum Ausdruck bringt. Im Gegensatz dazu suggeriert das eher pastorale „Klavierquartett Nr. 2“ von 1862 Momente der unruhigen Introspektion. Sie zeigt sich in der zurückhaltenden Intensität von Zimermans gespenstischen Arpeggien, die die Ruhe des „Poco adagio“ im zweiten Satz stören, bevor sie in ein bewegtes Thema münden. Der Pianist traf Ende der 1970er-Jahre erstmals auf diese Werke, als er den legendären Pianisten Arthur Rubinstein besuchte. „Wir hatten am ‚Klavierkonzert Nr. 1‘ von Brahms gearbeitet, und er spielte mir seine Aufnahme der Klavierquartette mit dem Guarneri Quartet vor. Er war sehr stolz auf diese – seine letzte – Aufnahme. Ich war sofort von den Stücken begeistert.“ Für sein ultimatives Brahms-Team brachte Zimerman drei junge Musiker:innen zusammen: die Violinistin Maria Nowak, die Bratschistin Katarzyna Budnik und den Cellisten Yuya Okamoto. Gemeinsam spielten sie Brahms’ Quartette auf Tournee, darunter bei einem Konzert in Japan: „Wir spielten in Hyogo während eines der größten Taifune. Es war eine unglaubliche Erfahrung, weil der Taifun über uns tobte, und wir spielten das [stürmische] ‚Quartett Nr. 3‘. Plötzlich klang es völlig anders, und so wuchs die Musik in unserer Vorstellung.“ Später arbeiteten sie im Studio vier Tage lang an den Quartetten. Doch sie beschlossen schließlich, die Aufnahme ihres Live-Konzerts zu verwenden, das unmittelbar vor den Studioaufnahmen stattgefunden hatte – mit einigen Nachbearbeitungen: „In Live-Konzerten gibt es eine Kontinuität und einen Fluss, die man im Studio nicht nachahmen kann“, erklärt Zimerman. „Im Studio kann man leicht den Kontext verlieren, warum man ein Thema auf eine bestimmte Weise gespielt hat. Aber im Konzert gaben wir alles.“

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