Der französische Dirigent, Komponist und Geiger Rodolphe Kreutzer war jener Mann, dem Ludwig van Beethoven seine neunte und schönste Violinsonate widmete, deren Klavierpart in diesem neuen Arrangement für das Orchester umgeschrieben wurde. Colin Jacobsen trägt den Solopart souverän und eloquent vor, während das Orchester unter der Leitung seines Bruders Eric den Klaviersatz zu einer vollwertigen, konzertanten Begleitung ausweitet. Leoš Janáčeks „String Quartet No. 1“ – nach einer Tolstoi-Novelle „Kreutzer Sonata“ genannt – erhält mit einer lebhaften, pointierten Einspielung durch das Ensemble um die beiden Brüder, The Knights aus Brooklyn, eine ähnlich angelegte Frischzellenkur. „Kreutzings“ und „Shorthand“ von Colin Jacobsen bzw. Anna Clyne holen Elemente beider Werke in Arrangements des Ensembles The Knights in die Gegenwart. Ein spannendes Experiment, das mit Respekt, aber ohne Berührungsängste Einflüsse aus Klassik und früher Moderne neu kontextualisiert.