Der renommierte Jazzpianist und Komponist Jon Batiste macht vor allem deshalb Musik, weil sie ihn schlicht erfüllt. Doch seine Ambitionen gehen weit über die persönliche Begeisterung hinaus: „Ich bete wirklich für die [Schwarze] Community – und unser Land im Allgemeinen –, dass wir ein Gefühl entwickeln, wie großartig die früheren Errungenschaften sind und welche Lehren wir heute daraus ziehen können“, sagt Batiste in der neuesten Folge von The Message gegenüber Ebro. „Es gibt so viel, was wir nicht wissen – wenn wir es wüssten, wären wir uns im Klaren, wie einzigartig wir sind.“ Batiste, der auch als Bandleader und musikalischer Leiter von „The Late Show With Stephen Colbert“ bekannt ist, veröffentlichte 2021 sein achtes Studioalbum „WE ARE“. Für seine The Message-Playlist hat Batiste eine Auswahl Schwarzer Innovatoren zusammengestellt, die Genres und Generationen überspannen. Dazu zählen Künstler:innen wie Chuck Berry, Paul Robeson, Mos Def und Lia De Itamaraca sowie einige Stücke aus „WE ARE“, einem Album, das Batiste entwickelt hat, um die Hörer:innen über die Ursprünge der populären Musik aufzuklären und gleichzeitig darauf hinzuweisen, wohin sich die Dinge seiner Meinung nach entwickeln. „‚WE ARE‘ ist tatsächlich eine Proklamation, dass die Schwarze Kultur die Quintessenz der amerikanischen Kultur ist“, sagt Batiste über das Album, das 2022 mit dem GRAMMY als bestes Album ausgezeichnet wurde. „Schwarze Kultur – das ist das Maß an Innovation und Weitsicht, mit dem die moderne Demokratie in Amerika eingeführt wurde. Dazu gehört auch das Zögern, das Schwarze Erbe bei der Gründung anzuerkennen, mit dem Ergebnis, dass es schließlich trotzdem Teil von allem geworden ist: Jedes Mal, wenn ich in eine Schule gehe oder reise, sehe ich, wie alle Kulturen der Welt in diesem Schmelztiegel der amerikanischen Kultur zusammenkommen. Und so, wie sie jetzt mehr und mehr zusammenwachsen, ist eine neue Zeit hereingebrochen. Ich weiß nicht wirklich, wie ich es nennen soll, aber sie kommt.“