Inspiriert von Philip Glass
Playlist - 19 Songs
„Ich glaube, Philips Einfluss ist viel größer, als den meisten Menschen bewusst ist“, sagt der Komponist und Pianist Dustin O’Halloran gegenüber Apple Music. „Seine Musik ist für mich und viele andere Komponist:innen, Elektronik- und Rockmusiker:innen seit jeher eine enorme Inspiration.“ Tatsächlich gibt es, wenn überhaupt, nur wenige Komponist:innen, die einen so umfassenden und tiefgreifenden Einfluss auf die moderne Musik hatten wie der in Baltimore geborene Philip Glass. Ausgehend von indischer Musik, sind seine grenzüberschreitenden Abenteuer in Minimalismus und Wiederholung – und ihre feine Balance zwischen Einfallsreichtum und Eingängigkeit – in Disco, Techno, Hip-Hop und verschiedenen Formen des Art-Rock zu finden. Er hat unsere Vorstellung davon, was Oper, Sinfonie und Filmmusik sein können, neu definiert und dabei mit so unterschiedlichen und einzigartigen Persönlichkeiten wie David Bowie, Leonard Cohen, der Tänzerin Twyla Tharp und dem Dichter Allen Ginsberg zusammengearbeitet. In dieser Playlist, die erstmals anlässlich von Glass’ 85. Geburtstag am 31. Januar 2022 zusammengestellt wurde, zollen Komponist:innen und Künstler:innen aus der gesamten Musiklandschaft dem amerikanischen Visionär Tribut, indem sie einige ihrer eigenen Werke auswählen, die von ihm inspiriert wurden – viele von ihnen stellen uns ihre Auswahl im Folgenden vor.
Nico Muhly, „A Hudson Cycle“
Dies greift etwas auf, das ich ganz explizit von [Glass] gestohlen habe, nämlich das Gefühl eines nicht enden wollenden Polyrhythmus, der sich an einem gewissen Punkt langsam verändert und kleine Stolpersteine und Unterbrechungen hat.
Devonte Hynes, „The Long Ride II“ und „Kids“
Er ist für mich schon immer ein großer Einfluss gewesen, eine große Inspiration und gleichzeitig ein langjähriger Mentor. Ich danke Ihnen für alles. Ihre Arbeit hat mich sehr inspiriert – vor allem bei diesen beiden Stücken.
Alexandra Stréliski, „Bourrasques“
Auf Französisch bedeutet „Bourrasques“ „starker Windstoß“. Und ich habe es in einer Phase geschrieben, in der ich mir häufig den Soundtrack von „The Hours“ [von Glass] anhörte. Ich war fasziniert davon, wie man mit der ständigen Wiederholung von ein paar Tönen so komplexe menschliche Gefühle hervorrufen kann. Herr Glass, ich möchte Ihnen zutiefst dafür danken, dass Sie mir solche Türen zur Inspiration geöffnet haben.
Dustin O’Halloran, „Opus 55“
Das ist eigentlich ein Wechselspiel von zwei Akkorden, die in einem rhythmischen Sinn gegeneinander laufen, sodass aus ihnen heraus eine Harmonie entsteht, ohne dass es eine Lead-Harmonie gibt. Das war etwas, mit dem er wirklich viel gearbeitet hat und das ich sehr zu schätzen wusste.
Dustin O’Halloran, „Fine“
Dies ist ein sehr frühes Stück von mir, das ich für [das 2021 erschienene Album] „Silfur“ neu aufgenommen habe. Es ist tatsächlich eine Referenz an seine Methode, mit Arpeggien zu arbeiten und sie gegeneinander zu setzen, um Harmonie, Dissonanz und Bewegung zu erzeugen. Ich glaube, er hat den Kontrapunkt wirklich auf eine andere Ebene gebracht, und das hat mich immer sehr beeinflusst.
A. R. Rahman, „The Oracle“ und „Bombay Theme“
Leute wie ich werden vom einfachen Leben eines Herrn Glass inspiriert. Er fuhr Taxi [als er in den 70er-Jahren komponierte]. Er war hartnäckig. Die Leute sind gegen ihn Sturm gelaufen, gegen seinen Stil der Schlichtheit und der minimalistischen Musik. Seine Beharrlichkeit und die Art und Weise, wie er an sich und seinen Stil glaubte – das inspiriert mich am meisten. Wenn man mit Klischees oder Traditionen bricht und etwas Einzigartiges schaffen möchte, stößt man immer auf Widerstand. Ich denke, das ist auch in meinem Leben passiert, also kann ich das nachempfinden.
Poppy Ackroyd, „Release“ und „Murmurations“
Ich möchte ihm für seine Arbeit danken und dafür, dass er den Weg für Komponist:innen wie mich geebnet hat, die ebenfalls mit minimalistischen Stilen und repetitiven Strukturen spielen. In diesen beiden Stücken verändern sich wiederholte rhythmische Figuren nach und nach und entwickeln sich mit einfachen versteckten Melodien. Alles verändert sich, alles entwickelt sich und endet schließlich viel treibender und dynamischer.
Artistes à l'honneur
Inspiriert von Philip Glass avec Dustin O'Halloran, Dev Hynes, Devonté Hynes et bien d'autres