Singer-Songwriter Kevin Morby gelingt in seinen dylanesken, scharfsinnigen Folk-Epen der Spagat zwischen Melancholie und Hoffnung. Der Americana-Sound des in Kansas City geborenen und in Los Angeles lebenden Musikers erhält dabei durch Morbys tiefe Stimme Nachdruck. Während sein Solo-Debütalbum „Harlem River“ (2013) eine reflektierende Hommage an New York City ist, wo er fünf Jahre lang lebte, lässt er in Werken wie „Singing Saw” (2016) oder „Oh My God“ (2019) seine spirituelle Seite über einem bluesigen Gospel-Sound erklingen. „This Is a Photograph“ (2022) sowie das darauf folgende „More Photographs (A Continuum)“ (2023) sind besonders nachdenkliche, erdige Alben, die trotz emotionaler Themen wie Verlust, Vergänglichkeit oder Herzschmerz das Leben feiern.