Jamie Barton: Klassik rockt
Playlist - 19 Songs
Von den donnernden Klavierklängen Frédéric Chopins bis zu den gewaltigen Sinfonien Gustav Mahlers: In der klassischen Musik herrscht kein Mangel an aufregenden Momenten, die uns elektrisieren. Die Mezzosopranistin Jamie Barton war als Jugendliche ein Metalhead. Zur Klassik kam sie, als sie eines Tages aus reiner Neugierde ihren lokalen Radiosender einschaltete. „An diesem Abend verliebte ich mich unsterblich in klassische Musik“, erzählt sie Apple Music Classical. „Ich liebte schon immer Musik, deren Klänge mich bis ins Mark erschütterten. Dass klassische Musik so hart rocken kann, war mir gar nicht klar.“
„‚Klassik rockt‘“, so sagt Jamie Barton, sei eine Playlist mit Werken, die „unter die Haut gehen“. Und in der Tat gibt es nichts Mächtigeres als das „Dies Irae“ aus Giuseppe Verdis „Requiem“. „In diesem Stück steckt alles, was ich am liebsten mag“, verrät sie, „absolut großartige Musik zum Singen, gepaart mit einigen der kraftvollsten Orchester- und Chorpassagen, die es gibt.“
Doch manchmal kann die Wirkung eines Werkes viel stärker sein, wenn die Hörer:innen zunächst in falscher Sicherheit gewiegt werden. Bei Chopins „Ballade Nr. 2“ für Soloklavier ist genau das der Fall. „Lehn dich in den ersten zwei Minuten des Stücks zurück“, empfiehlt Barton, „und lass dich von diesem sanften Wiegenlied in die friedlichste aller Welten schaukeln. Danach musst du dich festhalten, denn der folgende Teil rast so schnell wie eine Achterbahn. Als ich es das erste Mal hörte, war ich völlig überrascht.“
Als langjähriger Metallica-Fan war Barton natürlich von der Zusammenarbeit der Band mit der San Francisco Symphony begeistert. Das Orchesterwerk „The Iron Foundry“ des russischen Komponisten Alexander Mosolov aus dem Jahr 1927 imitiert das ohrenbetäubende, unaufhörliche mechanische Hämmern einer sowjetischen Fabrik: Heavy Metal im Wortsinne. Diese Live-Performance vereint die kolossalen Kräfte der San Francisco Symphony mit der brachialen Brutalität von Metallicas Gitarre und Schlagzeug zu einem brillanten, atemberaubenden vierminütigen Klangchaos. „Ich wünschte, ich wäre bei diesem Konzert eine winzig kleine, headbangende Fliege an der Wand gewesen“, sagt Barton.
Artistes à l'honneur
Jamie Barton: Klassik rockt avec Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, London Philharmonic Orchestra et bien d'autres