CKay
EMOTIONS
Album · Afrobeats · 2024
Am Ende einer zermürbenden, drei Jahre andauernden Welttournee nahm sich der gefühlvolle Afrobeats-Star CKay eine Auszeit. Er wollte darüber nachdenken, wie sich sein Leben durch den Welthit „love nwantiti (ah ah ah)“ (2019) und sein 2022 erschienenes Debütalbum „Sad Romance“ verändert hatte. Daher zog er sich in sein Heimatland Nigeria zurück. Abseits des hektischen Touralltags nahm er sich dort die Zeit, über seinen bisherigen Weg nachzudenken. „Ich hatte das Gefühl, eine Pause zu brauchen – meiner geistigen und körperlichen Gesundheit zuliebe und wegen vieler Dinge, die in meinem Privatleben passierten“, sagt CKay im Gespräch mit Apple Music. „Während dieser Auszeit lebte ich einfach mein Leben. Das Besondere an Musik ist, dass sie aus Erfahrungen erwächst. Sie entsteht aus Vibes, Emotionen und Gefühlen. Die braucht man, um Musik zu machen. Ich musste mir also Zeit für ein bisschen Alltag nehmen. Um endlich wieder eine Verbindung zu meiner Familie aufzubauen und Musik zu machen.“ „EMOTIONS“ entstand während dieser Phase. CKays zweites Album zeichnet unbekümmert die Gedanken eines jungen Nigerianers nach, der die Anforderungen eines Superstars und die Spannungen der menschlichen Existenz unter einen Hut bringen muss. Über zwölf Songs hinweg ergibt sich so ein Gesamtbild. Dies zeichnet die Perspektive nach, die CKays künstlerische Erzählung vorantreibt und in der Romantik, Widerstandsfähigkeit und Beklemmung aufeinanderprallen. „Auf diesem Album geht es um viel mehr als nur um die Liebe“, sagt CKay. „Es ist meine Geschichte. Es sind meine Kämpfe, all die Dinge, die ich durchleben musste, um bis zu diesem Punkt zu gelangen. Letztendlich spreche ich darüber, wie viele Schlachten ich schlagen musste, selbst gegen Menschen, die ich liebte, nur weil sie damals die Vision nicht erkannten. Ich habe einfach darauf vertraut, dass es ein lohnender Kampf werden würde. Wie einer, der aus Liebe geführt wird, in dem Sinne, dass man zusammenfindet, sobald bestimmte Dinge klar geworden sind.“ Trotzdem liegt „EMOTIONS“ die typische CKay-Wärme zugrunde. Lies weiter, wenn er uns Track für Track durch das Album führt. „THAT FEELING“ Diesen Song habe ich auf Mauritius aufgenommen; er wurde von Reward Beatz produziert. Im Grunde ist das Stück nach „Sad Romance“ entstanden. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich gar nicht mehr romantisch veranlagt war. Ich konnte mich nicht mehr wirklich verlieben. Ich hatte das Gefühl, mich auf mich selbst konzentrieren zu müssen. Eine Beziehung, so dachte ich, würde mir das nicht ermöglichen – das war ein Konflikt. Es geht also darum, dass ich meinen diesbezüglichen Standpunkt erkläre. Es ist ein total verrückter Song; eine sehr interessante Mischung aus Popmusik, asiatischer Musik und vom Amapiano stammenden Log Drums. „EGWU EJI“ Igbo ist meine Sprache. In ihr bedeutet „Egwu eji“ „etwas Schweres“. „Egwu eji“ wird verwendet, um eine afrikanische Frau und deren Schönheit zu beschreiben, die sehr stark und aggressiv ist. In dem Lied geht es in erster Linie um das Kennenlernen einer Frau im Club und die daraus resultierende Leidenschaft. Es ist von der traditionellen Igbo-Musik inspiriert. Die Oja-Flöte ist ein sehr bekanntes Igbo-Instrument. Ich war in ihren einzigartigen Klang verliebt, den wir also aufnahmen. Der Song wurde von Jay Synth produziert; die Flöte spielte Ojazzy. Zusätzliche Produktionsarbeit stammt von BMH. Es ist eines meiner Lieblingsstücke auf dem Album. „RIDE OR DIE?“ „RIDE OR DIE?“ wurde von Tudor [Monroe] und Moon Willis produziert. Dazu kommt noch eine kleine Koproduktion von BMH. Am Anfang findet sich ein Sample auf Rumänisch, das bedeutet: „In den Sternen steht geschrieben, dass wir bis zum Ende bleiben.“ Jedenfalls geht es um einige Herausforderungen in Nigeria. Darum, als nigerianische Person den Alltag zu meistern, mit einer Frau zusammen zu sein und sie zu fragen, ob sie in chaotischen Situationen dein „Ride or Die“ [umgangssprachlicher Begriff für eine sehr loyale Person] ist, denn in Nigeria wird es manchmal sehr herausfordernd. Du musst die Person, mit der du zusammen bist, unbedingt fragen, ob sie tatsächlich zu dir steht. Es ist ein erstaunlicher Song. Ich liebe das Sample und den Sound. Aufgenommen wurde er in Lagos. „IN MY BED“ Dieses Lied habe ich letztes Jahr auf Saint Lucia aufgenommen. Es ist ein wirklich cooler Song, eine interessante Verbindung aus Afrobeats und Pop. Wie der Titel andeutet, geht es vor allem darum, ein Mädchen zu bitten, in mein Bett zu kommen. „FALL IN LUV“ „FALL IN LUV“ wurde von Ozedikus produziert. Es ist ein großartiger Track, den ich über alles liebe. Es ist einer meiner Favoriten auf dem Album und thematisiert, sich in jemanden zu verlieben, nachdem man gesagt hat: „Ich wollte mich anfangs nicht verlieben.“ Auch wenn ich auf sie stehe, bitte ich sie, cool zu bleiben und diese Zuneigung nicht auszunutzen. In einer Zeile sage ich: „Because I love you no mean say I be your maga“ („Weil ich dich liebe, heißt das nicht, dass ich dein Maga bin“ [nigerianischer Slang für Trottel]). Manchmal habe ich das Gefühl, dass Liebe aus einer gewissen Verletzlichkeit heraus entsteht. Wenn man in eine Person verliebt ist, könnte diese das ausnutzen. Ich denke, dass all diese Risiken die Liebe so spannend machen. Es ist eine Situation, in der zwei Menschen so tun, als wären sie nicht verliebt, obwohl sie es in Wirklichkeit sind. „DORIME“ (feat. Ty Dolla $ign) „DORIME“ ist ein wirklich sinnlicher Song. Ich liebe ihn sehr. Aufgenommen habe ich ihn in Paris, und einen Teil der Gitarrenarbeit hat Mooneesawmy Devadasen auf Mauritius erledigt. Er ist ein unglaublich talentierter Gitarrist, und er hat den Song echt gerockt. Ich schickte ihn an Ty Dolla $ign, der die Strophe in weniger als 24 Stunden aufnahm. Als wir diesen Song fertigstellten, wusste ich einfach, dass er [auf das Album] passen würde. Es geht um ein Mädchen, das die Liebe mag, aber Geld noch viel mehr. „WAHALA“ (feat. Olamide) „WAHALA“ wurde von BMH produziert. Auch hier spielte Mooneesawmy Devadasen Gitarre. Es ist ein verrückter Track und definitiv einer meiner Favoriten auf dem Album. Olamide hat mit seiner Strophe ebenfalls abgeräumt. Es ist meine zweite Zusammenarbeit mit ihm, und ich glaube, bei jedem Team-up passiert etwas total Interessantes. Dies ist keine Ausnahme. „IT’S TRUE“ (feat. Nora Fatehi) Diesen hier nahm ich in Spanien auf, genauer: auf Mallorca. Ich spürte einfach diesen Vibe und schickte die Nummer Nora rüber. Ich habe mit ihr seit gut zwei Jahren zu tun. Hier hat sie ihr Ding gemacht, und das ist ziemlich wild. Ich bin froh, dass der Track endlich erschienen ist. „ADDICTED“ (feat. The Cavemen.) Wir haben diesen Song schon vor zwei Jahren komponiert. Ich wartete nur auf den richtigen Zeitpunkt. Produziert wurde er von The Cavemen. – echt verrückte Musiker. Sie produzieren, sie spielen Instrumente, sie machen alles. „ADDICTED“ ist ein ganz außergewöhnlicher Song – es geht darum, süchtig nach Liebe zu sein. Für die Damen haben wir da etwas aufgenommen, das richtig sexy ist. Etwas Besonderes ist der Track für alle. „MYSTERIOUS LOVE“ „MYSTERIOUS LOVE“ beschäftigt sich damit, sich auf geheimnisvolle Weise in jemanden zu verlieben. Am Anfang habe ich gesagt, dass ich das nicht will. Aber es geht darum, dass ich mich an einem Ort befinde, an dem ich mich aus unerklärlichen Gründen und auf eine mysteriöse Weise in eine Person verliebe. Es ist einer der romantischsten Songs auf dem Album. „VANITY“ (feat. Olamide) „VANITY“ wurde von Reward Beatz, Eskeez und mir produziert. Ich nahm dieses Stück in Lagos und teilweise in Paris auf. Ich war an einem Punkt, an dem das reale Leben und seine Ereignisse mich beschäftigten, weit über romantische Themen hinaus. Ich machte zu der Zeit eine ganze Menge durch und rekapitulierte einige Dinge, die passiert waren. Ich drücke in diesem Song einfach aus, was mir am Herzen liegt. Er enthält ein Sample von Wizboyys Track „Owu Sa Gi“, einem meiner liebsten Afrobeats-Klassiker. Ein fettes Dankeschön an Wizboyy, dass er uns die Erlaubnis zur Verwendung gab. Olamide hat hier sein Ding gemacht, er hat es wie immer auf den Punkt gebracht. „THE FINAL BOSS“ Als ich dieses Stück aufnahm, hatte ich das Gefühl, dass sehr viele Leute ohne jeden Grund etwas gegen mich hätten. Es schien, als müsste ich gegen viele ankämpfen, warum auch immer. Ich fühlte mich wie in der Szene eines Filmes, in der die Hauptfigur versucht, den:die Endgegner:in zu töten oder loszuwerden. Nur dass zu diesem Zeitpunkt auf der einen Seite viele stehen, aber der:die Endgegner:in allein ist. Vielleicht wie bei Thanos und den „Avengers“ – ein ganzes Team versucht, Thanos zu vernichten. So fühlte ich mich, als ich den Song vollendete. Ich spreche da nur aus meinem Herzen. „THE FINAL BOSS“ ist nicht so ein blöder Kram über die Liebe. Ich erzähle schlichtweg in Echtzeit.
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