Pink Sweat$
PINK PLANET
Álbum · R&B/Soul · 2021
„Hinsichtlich der Halbwertszeit fragst du dich beim Hören bestimmter Songs – vor allem als Urheber – schon: ‚Werden die Leute auch in 20 Jahren noch dazu abgehen?‘“, berichtet Pink Sweat$ über die Inspiration zu „PINK PLANET“. Als er über die Musik seines Debütalbums sinnierte, dachte er über das Konzept der Zeit, oder eigentlich der Zeitlosigkeit nach. Die LP zeigt sich inspiriert vom Doo Wop der 1950er-Jahre, enthält aber auch Verweise auf opulenten 80er-Pop, modernen R&B und traditionellen Soul. So werden auf dem Album zahlreiche Genres als auch Epochen durchquert – was symptomatisch ist für die kontinuierliche Erweiterung vom Sound und Style des aus Philadelphia stammenden Producers und Singer-Songwriters.
Während Pink Sweat$s EPs „Volume 1“ und „Volume 2“ – erschienen in den Jahren 2018 und 2019 – noch auf reduzierten Akustikgitarren basierten und für ihn nach Barhockern und Karaoke-Abenden klangen, findet sich auf seinem Debütalbum nun eine deutlich üppigere und voluminösere Instrumentierung, zu der er mit Drums, Keyboards und Bass selbst einiges beigetragen hat. „Dieses Album soll sich wie Vegas anfühlen – so wie sie Streicher, wie die Leute dort tanzen und an der Decke Kunststücke vollführen“, erklärt Pink Sweat$. „Und wenn ich von Vegas spreche, meine ich auch, dass man all die legendären Acts sehen möchte – Menschen, die einfach immer leben werden.“
PINK CITY
„Das Album beginnt mit ‚PINK CITY‘, weil ich klarstellen wollte, wer ich bin und woher ich stamme. Wenn man aus schwierigen Verhältnissen kommt, blicken die Menschen häufig auf Details, doch ich wollte ein Gefühl vermitteln – denn meine Tiefpunkte sind vielleicht andere als bei sonst jemandem. Aber es spielt auch keine Rolle, denn letztlich gibt es für uns alle einen ‚pinkfarbenen Planeten‘, den wir zu erreichen versuchen. ‚PINK CITY‘ ist der Song, mit dem eine Verbindung zu den Hörerinnen und Hörern hergestellt wird. Was auch immer deine Herausforderungen sind und woher du auch stammst – es entscheidet nicht über deinen Erfolg, sondern ist lediglich der Anfang deines Weges. Es war ungemein wichtig für mich, dies den Menschen mitzugeben, bevor wir uns mit dem Album genauer beschäftigen. Du musst dich keineswegs den Umständen beugen.“
Heaven
„Als ich ‚Heaven‘ schrieb, habe ich über den Lifestyle nachgedacht, den ich führen möchte, vor allem in einer Beziehung – und die habe ich. Mit jemandem zusammen und aufrichtig zu sein, das fühlt sich für die Menschen oft wie die Hölle an – nicht weil es so schlimm ist, sondern weil sie sich ständig verstecken. Es gibt immer Dinge, die sie nicht von sich preisgeben möchten. Wenn dir die Liebe begegnet, ist es wie der Himmel auf Erden – denn in jedem Fall wird dich diese Person so akzeptieren und lieben, wie du bist.“
Paradise
„‚Paradise‘ hört sich nicht danach an, aber es ist meine Interpretation von [Ne-Yos] ‚So Sick‘ – dieses kleine Percussion-Ding, das sie da drin hatten, mochte ich immer sehr. Hinsichtlich der Produktion und meiner Stimmung hat mich sein Song mich sehr inspiriert. Ich wollte auf meine Weise einen Track kreieren, der nicht unbedingt der gleiche war, der mir aber dasselbe Feeling gab.“
Magic
„Es hat mir unglaublich viel Freude bereitet, diesen Song aufzunehmen. Als mir die Idee dazu kam, habe ich es direkt umgesetzt. Ich saß an den Drums, sang dazu und nahm das Ganze auf. Es machte einfach Spaß und hatte etwas von einer kleinen Jamsession. Dem Gitarristen sagte ich: ‚Spiel mal diese Melodie!‘ Als ich es dann sang, hörte ich meine Stimme über der Gitarre und dachte: ‚Ich sollte meine Stimme so beibehalten.‘ Dann sprang ich zum Bass und danach war der Track in meinem Kopf fertig. Bei diesem Song waren mehrere Menschen involviert, weil es mir wichtig war, dass er so opulent klingt. Und der Sound des Chores? Ich habe dafür mit dem [Sunday Service] Choir von Kanye gearbeitet. Sie kamen vorbei und legten los.“
So Sweet
„Ich wollte einen Song in der Art und Weise machen, wie ich mir vorstelle, dass Marvin Gaye ihn gesungen hätte. Als ob ich ihn ihm verkaufen müsste: ‚Ich habe die perfekte Aufnahme für dich‘ – so in etwa habe ich mich gefühlt. Ich habe mich einfach über mein Leben ausgelassen, wie ich mit meiner Freundin spreche und so – wie wir zusammen scherzen, lustig und herzlich sind oder was auch immer.“
Chains
„Die Entstehung war interessant. Ich war auf Tour und irgendwie nervös, weil ich das Gefühl hatte: ‚Verflixt, ich glaube, meine Freundin und ich werden uns trennen.‘ Wir sprachen viel miteinander, ich ließ sie einfliegen und sie besuchte die Shows. Sie verstand sich mit allen aus meiner Band echt gut, es war einfach die große Liebe und machte so einen Spaß. Doch dann kam es zu kleinen Unstimmigkeiten – Beziehungskram halt. Ich hatte keine andere Beziehung und war aber absolut dazu bereit, das aufzuarbeiten, was auch immer wir aufzuarbeiten hätten. Ich hatte einfach diese verrückte Vorstellung von Liebe – Liebe ist nicht eigennützig. Du tust die Dinge nicht, um etwas zurückzubekommen. Echte Liebe besteht darin, dich in sie hinein zu stürzen und dich völlig in etwas oder jemandem zu verlieren. Du musst der Liebe völlig ausgeliefert sein.“
Interlude
„Diesen Song wollte ich mit einbeziehen, um Kontext zu liefern. Es ist vielleicht das erste Mal, dass die Menschen von mir hören – und die Antworten auf ihre Fragen sollen zur rechten Zeit gegeben werden. Hier geht es um mein Dasein, ich musste all dieses Zeug kreieren. Ich musste meine musikalische Palette durchs Radio erweitern. Wenn du nicht ein erstklassiges Radio hast, weißt du echt noch nicht mal, wen oder was du da gerade hörst. Ich wechselte zwischen den Sendern, wurde auf etwas aufmerksam und hörte es mir an. Ich wusste nicht, wer da sang.“
Beautiful Life
„Die Produktion war ursprünglich ganz anders, aber wir gingen dann noch mal ins Studio zurück und richteten uns anders aus, weil ich aus dem schöpfen wollte, was ich als Kind gehört hatte. Das komplette Album entwickelt sich schrittweise von Soul und R&B über gelegentliche Gospelchor-Anleihen zu gemächlich einsetzendem Pop. Das ist die musikalische Bandbreite, die mir gefällt. Der erste Song, den ich jemals im Radio gehört habe und an den ich mich erinnere, war ‚She Will Be Loved‘ von Maroon 5. Ich hatte keine Ahnung, wer Maroon 5 waren. Ich hörte diesen Song und er hatte meine Aufmerksamkeit.“
PINK MONEY
„Dieser Song wurde von James Brown inspiriert. In ihm habe ich das ausgebreitet. Ich wollte nur die schönen Dinge in meinem Leben thematisieren, nicht eine Beziehung. Wenn man aus der Großstadt und diesen Gegenden kommt, hört jeder die Seite des Rappers. Das ist inzwischen geläufiger, aber man hört nie wirklich von Sängern, die davon erzählen, dass sie aus schwierigen Verhältnissen kommen und die dann mit ihrem neuen Schlitten am Block auftauchen. Ich habe den Track ‚PINK MONEY‘ genannt, weil ich zu meiner Realität stehe – ich habe sie mir gebaut. Meine Freunde, mein Team und ich haben diese pinkfarbene Kohle hier erschaffen.“
At My Worst
„Dieser Song wurde von meiner Beziehung und meiner Zufriedenheit inspiriert. So nach dem Motto: Wenn das Leben gerade gut läuft, rechnen die Menschen mit dem Schlimmsten. Ich bin die Art von Person, die so sehr daran gewöhnt ist, dass alles schlecht läuft, dass es mich nervös macht, wenn alles in Ordnung ist. Der Song handelt also davon, dass mein Leben toll ist und es gut läuft, ich mich dann aber frage, ob du auch zu mir halten wirst, wenn das nicht der Fall ist. Falls es jemals zu dem Punkt kommt, an dem es nicht so läuft. Oder ich stelle gar mich selbst in Frage – werde ich für diese Person da sein? Es ist einfach, jemanden zu lieben, wenn es ihm oder ihr gut geht.“
17
„‚17‘ ist so etwas wie meine Hymne für Schwarze Menschen. Ich wollte die Zeit der Hochzeitslieder der Schwarzen Community wieder aufleben lassen. Ich denke schon daran, eines Tages zu heiraten, und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir irgendwie klar: Verdammt, wenn man ein bekanntes Hochzeitslied auswählen möchte, muss man ziemlich lange suchen. Wenn man nicht jemanden aus den 90er-Jahren nehmen möchte, gibt es kaum neue Acts oben auf der Liste, zu deren Songs du heiraten möchtest. Es gab so viele Songs in den 90er-Jahren – Boyz II Men zum Beispiel. Sie kommen aus Philly, ich ebenfalls. Ich möchte meinen Leuten einen Song präsentieren, der ihnen vermittelt: ‚Ich hätte nichts dagegen, dazu vor den Traualtar zu treten.‘ Ich habe den Eindruck, dass es heutzutage nicht allzu viele Optionen gibt.“
Lows
„Bei diesem Song handelt es sich fast um so etwas wie ein Tagebuch. Es ging um Dinge, die ich nicht einmal mit meiner Freundin geteilt habe und bei denen ich nicht wusste, wie ich es ihr sagen sollte. Manchmal kann ich hart sein, weil ich streng erzogen wurde. Meine Eltern wollten immer mein Bestes, sodass ich das, was ich für gut erachtete, manchmal auch auf andere übertragen habe. In diesem Song sage ich: Egal wie ich mich fühle, ich werde trotzdem für dich da sein. Auch wenn du mich verlassen möchtest, weil ich so bin, wie ich bin, werde ich trotzdem da sein, wenn du zurückkommst, weil die Liebe einfach so wahrhaftig ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Menschen – vor allem Männer – erdrückend sein können. Es soll alles nach deinem Willen gehen und falls die Person dich verlässt, ist es vorbei. Aber für mich war nichts in Stein gemeißelt.“
Not Alright
„‚Not Alright‘ behandelt meine Realität als Schwarzer Mensch. Ich hatte das Gefühl, dass ich von klein auf gezwungen war, erwachsen zu werden – einfach wegen der Welt, in der ich lebte. Insbesondere weil wir in armen Verhältnissen aufwuchsen, hatte ich verinnerlicht, immer doppelt so gut sein zu müssen wie die anderen. Auf gewisse Weise hat mich das stärker, aber gleichzeitig auch ein wenig einsam gemacht. Ich wollte einen Song kreieren, der den Menschen eine andere Wahrheit vor Augen führt. Ich wollte ein Signal senden, dass ich mich mit ihnen verbunden fühle – auch im Erfolg fühle ich mich oft immer noch einsam.“
Give It to Me
„Ich würde sagen, ‚Give It To Me‘ ist Michael Jackson auf Repeat. Ich war mit Freunden unterwegs und wir hatten eine tolle Zeit. Wir lagen stundenlang im Whirlpool, schwammen im Swimmingpool und vergaßen all unsere Probleme. Dann drehten wir Michael Jackson auf und tanzten einfach die ganze Nacht durch. Ich weiß noch, wie ich auf dem Weg ins Studio war und dachte: ‚Mann, ich möchte etwas machen, das genau diese Stimmung wiedergibt.‘ Etwas, das in musikalischer Hinsicht gute Laune verbreitet und für Unbeschwertheit sorgt.“
Icy
„Ich hatte eine Kette gekauft und das führte zu diesem Song – der Stoff, aus dem die Träume in der Hood sind. Ich erinnere mich an Typen in meiner Nachbarschaft mit Uhren, Autos, Diamanten und so weiter. Ich dachte mir: ‚Mann, eines Tages werde ich das auch haben.‘ Als es so weit war, war das eine Erfüllung. Ich war nicht auf dem College. Das war meine Belohnung, und es hört sich seltsam an, aber es ist Teil meiner Kultur. Da komme ich her, das ist es, was wir tun. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen das schlimm finden und es verteufeln – als würde man das Geld verprassen. Aber ich denke mir, dass ich es nicht verprasse. Ich mache, was ich machen will.“
PINK FAMILY
„‚PINK FAMILY‘ ist der letzte Song, den ich dem Album hinzugefügt habe. Das war während der Quarantäne und gab mir die Möglichkeit, ruhiger zu sein und etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Ich dachte: ‚Hier ist nun mein komplettes Album und meine ganze Familie hatte großen Einfluss darauf.‘ Ich bin in der Kirche aufgewachsen. Meine ganze Familie – wir waren die Band, der Gottesdienst – wir waren das alles. Da stellt sich die Frage, wie kann ich mein Debütalbum veröffentlichen und sie nicht Teil davon sein lassen? Ich ließ auch die Zeit aufleben, in der die Menschen etwas mit ihrer Familie unternahmen. Da, wo ich herkomme, verbrachten sie Zeit zusammen.“
At My Worst
„[Kehlani] ist einfach eine Queen. Ihre Stimme ist besonders – die Art, wie sie auf dem Instrumental liegt. Als Songwriter war ich schon immer ein Fan. Schon bevor ich zum Künstler wurde, war ich ein Fan von ihr. Nachdem wir uns vor zwei Jahren getroffen hatten, haben wir einander immer versichert, dass wir irgendwann etwas zusammen machen würden. Zu jener Zeit war ich überrascht, dass sie überhaupt wusste, wer ich war. Wir sagten: ‚Wir müssen einfach zusammenarbeiten.‘ Normalerweise ist das nur Business-Talk – man sagt das halt einfach so. Aber letztlich haben wir es tatsächlich getan.“
Honesty
„Das ist der Song, den vermutlich schon jeder gehört hat. Man hat ‚Honesty‘ vielleicht als Clip auf Instagram gesehen und weiß vielleicht nicht, dass es sich dabei um mich handelt, aber man hört eventuell das ganze Album bis zum Ende und denkt: ‚Warte, ich kenne diesen Typen!‘ Es verleiht meiner so rasanten Entwicklung einfach viel Struktur und Kontext. Ich bin ja erst seit Juli 2018 Künstler – das ist verrückt.“
Während Pink Sweat$s EPs „Volume 1“ und „Volume 2“ – erschienen in den Jahren 2018 und 2019 – noch auf reduzierten Akustikgitarren basierten und für ihn nach Barhockern und Karaoke-Abenden klangen, findet sich auf seinem Debütalbum nun eine deutlich üppigere und voluminösere Instrumentierung, zu der er mit Drums, Keyboards und Bass selbst einiges beigetragen hat. „Dieses Album soll sich wie Vegas anfühlen – so wie sie Streicher, wie die Leute dort tanzen und an der Decke Kunststücke vollführen“, erklärt Pink Sweat$. „Und wenn ich von Vegas spreche, meine ich auch, dass man all die legendären Acts sehen möchte – Menschen, die einfach immer leben werden.“
PINK CITY
„Das Album beginnt mit ‚PINK CITY‘, weil ich klarstellen wollte, wer ich bin und woher ich stamme. Wenn man aus schwierigen Verhältnissen kommt, blicken die Menschen häufig auf Details, doch ich wollte ein Gefühl vermitteln – denn meine Tiefpunkte sind vielleicht andere als bei sonst jemandem. Aber es spielt auch keine Rolle, denn letztlich gibt es für uns alle einen ‚pinkfarbenen Planeten‘, den wir zu erreichen versuchen. ‚PINK CITY‘ ist der Song, mit dem eine Verbindung zu den Hörerinnen und Hörern hergestellt wird. Was auch immer deine Herausforderungen sind und woher du auch stammst – es entscheidet nicht über deinen Erfolg, sondern ist lediglich der Anfang deines Weges. Es war ungemein wichtig für mich, dies den Menschen mitzugeben, bevor wir uns mit dem Album genauer beschäftigen. Du musst dich keineswegs den Umständen beugen.“
Heaven
„Als ich ‚Heaven‘ schrieb, habe ich über den Lifestyle nachgedacht, den ich führen möchte, vor allem in einer Beziehung – und die habe ich. Mit jemandem zusammen und aufrichtig zu sein, das fühlt sich für die Menschen oft wie die Hölle an – nicht weil es so schlimm ist, sondern weil sie sich ständig verstecken. Es gibt immer Dinge, die sie nicht von sich preisgeben möchten. Wenn dir die Liebe begegnet, ist es wie der Himmel auf Erden – denn in jedem Fall wird dich diese Person so akzeptieren und lieben, wie du bist.“
Paradise
„‚Paradise‘ hört sich nicht danach an, aber es ist meine Interpretation von [Ne-Yos] ‚So Sick‘ – dieses kleine Percussion-Ding, das sie da drin hatten, mochte ich immer sehr. Hinsichtlich der Produktion und meiner Stimmung hat mich sein Song mich sehr inspiriert. Ich wollte auf meine Weise einen Track kreieren, der nicht unbedingt der gleiche war, der mir aber dasselbe Feeling gab.“
Magic
„Es hat mir unglaublich viel Freude bereitet, diesen Song aufzunehmen. Als mir die Idee dazu kam, habe ich es direkt umgesetzt. Ich saß an den Drums, sang dazu und nahm das Ganze auf. Es machte einfach Spaß und hatte etwas von einer kleinen Jamsession. Dem Gitarristen sagte ich: ‚Spiel mal diese Melodie!‘ Als ich es dann sang, hörte ich meine Stimme über der Gitarre und dachte: ‚Ich sollte meine Stimme so beibehalten.‘ Dann sprang ich zum Bass und danach war der Track in meinem Kopf fertig. Bei diesem Song waren mehrere Menschen involviert, weil es mir wichtig war, dass er so opulent klingt. Und der Sound des Chores? Ich habe dafür mit dem [Sunday Service] Choir von Kanye gearbeitet. Sie kamen vorbei und legten los.“
So Sweet
„Ich wollte einen Song in der Art und Weise machen, wie ich mir vorstelle, dass Marvin Gaye ihn gesungen hätte. Als ob ich ihn ihm verkaufen müsste: ‚Ich habe die perfekte Aufnahme für dich‘ – so in etwa habe ich mich gefühlt. Ich habe mich einfach über mein Leben ausgelassen, wie ich mit meiner Freundin spreche und so – wie wir zusammen scherzen, lustig und herzlich sind oder was auch immer.“
Chains
„Die Entstehung war interessant. Ich war auf Tour und irgendwie nervös, weil ich das Gefühl hatte: ‚Verflixt, ich glaube, meine Freundin und ich werden uns trennen.‘ Wir sprachen viel miteinander, ich ließ sie einfliegen und sie besuchte die Shows. Sie verstand sich mit allen aus meiner Band echt gut, es war einfach die große Liebe und machte so einen Spaß. Doch dann kam es zu kleinen Unstimmigkeiten – Beziehungskram halt. Ich hatte keine andere Beziehung und war aber absolut dazu bereit, das aufzuarbeiten, was auch immer wir aufzuarbeiten hätten. Ich hatte einfach diese verrückte Vorstellung von Liebe – Liebe ist nicht eigennützig. Du tust die Dinge nicht, um etwas zurückzubekommen. Echte Liebe besteht darin, dich in sie hinein zu stürzen und dich völlig in etwas oder jemandem zu verlieren. Du musst der Liebe völlig ausgeliefert sein.“
Interlude
„Diesen Song wollte ich mit einbeziehen, um Kontext zu liefern. Es ist vielleicht das erste Mal, dass die Menschen von mir hören – und die Antworten auf ihre Fragen sollen zur rechten Zeit gegeben werden. Hier geht es um mein Dasein, ich musste all dieses Zeug kreieren. Ich musste meine musikalische Palette durchs Radio erweitern. Wenn du nicht ein erstklassiges Radio hast, weißt du echt noch nicht mal, wen oder was du da gerade hörst. Ich wechselte zwischen den Sendern, wurde auf etwas aufmerksam und hörte es mir an. Ich wusste nicht, wer da sang.“
Beautiful Life
„Die Produktion war ursprünglich ganz anders, aber wir gingen dann noch mal ins Studio zurück und richteten uns anders aus, weil ich aus dem schöpfen wollte, was ich als Kind gehört hatte. Das komplette Album entwickelt sich schrittweise von Soul und R&B über gelegentliche Gospelchor-Anleihen zu gemächlich einsetzendem Pop. Das ist die musikalische Bandbreite, die mir gefällt. Der erste Song, den ich jemals im Radio gehört habe und an den ich mich erinnere, war ‚She Will Be Loved‘ von Maroon 5. Ich hatte keine Ahnung, wer Maroon 5 waren. Ich hörte diesen Song und er hatte meine Aufmerksamkeit.“
PINK MONEY
„Dieser Song wurde von James Brown inspiriert. In ihm habe ich das ausgebreitet. Ich wollte nur die schönen Dinge in meinem Leben thematisieren, nicht eine Beziehung. Wenn man aus der Großstadt und diesen Gegenden kommt, hört jeder die Seite des Rappers. Das ist inzwischen geläufiger, aber man hört nie wirklich von Sängern, die davon erzählen, dass sie aus schwierigen Verhältnissen kommen und die dann mit ihrem neuen Schlitten am Block auftauchen. Ich habe den Track ‚PINK MONEY‘ genannt, weil ich zu meiner Realität stehe – ich habe sie mir gebaut. Meine Freunde, mein Team und ich haben diese pinkfarbene Kohle hier erschaffen.“
At My Worst
„Dieser Song wurde von meiner Beziehung und meiner Zufriedenheit inspiriert. So nach dem Motto: Wenn das Leben gerade gut läuft, rechnen die Menschen mit dem Schlimmsten. Ich bin die Art von Person, die so sehr daran gewöhnt ist, dass alles schlecht läuft, dass es mich nervös macht, wenn alles in Ordnung ist. Der Song handelt also davon, dass mein Leben toll ist und es gut läuft, ich mich dann aber frage, ob du auch zu mir halten wirst, wenn das nicht der Fall ist. Falls es jemals zu dem Punkt kommt, an dem es nicht so läuft. Oder ich stelle gar mich selbst in Frage – werde ich für diese Person da sein? Es ist einfach, jemanden zu lieben, wenn es ihm oder ihr gut geht.“
17
„‚17‘ ist so etwas wie meine Hymne für Schwarze Menschen. Ich wollte die Zeit der Hochzeitslieder der Schwarzen Community wieder aufleben lassen. Ich denke schon daran, eines Tages zu heiraten, und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir irgendwie klar: Verdammt, wenn man ein bekanntes Hochzeitslied auswählen möchte, muss man ziemlich lange suchen. Wenn man nicht jemanden aus den 90er-Jahren nehmen möchte, gibt es kaum neue Acts oben auf der Liste, zu deren Songs du heiraten möchtest. Es gab so viele Songs in den 90er-Jahren – Boyz II Men zum Beispiel. Sie kommen aus Philly, ich ebenfalls. Ich möchte meinen Leuten einen Song präsentieren, der ihnen vermittelt: ‚Ich hätte nichts dagegen, dazu vor den Traualtar zu treten.‘ Ich habe den Eindruck, dass es heutzutage nicht allzu viele Optionen gibt.“
Lows
„Bei diesem Song handelt es sich fast um so etwas wie ein Tagebuch. Es ging um Dinge, die ich nicht einmal mit meiner Freundin geteilt habe und bei denen ich nicht wusste, wie ich es ihr sagen sollte. Manchmal kann ich hart sein, weil ich streng erzogen wurde. Meine Eltern wollten immer mein Bestes, sodass ich das, was ich für gut erachtete, manchmal auch auf andere übertragen habe. In diesem Song sage ich: Egal wie ich mich fühle, ich werde trotzdem für dich da sein. Auch wenn du mich verlassen möchtest, weil ich so bin, wie ich bin, werde ich trotzdem da sein, wenn du zurückkommst, weil die Liebe einfach so wahrhaftig ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Menschen – vor allem Männer – erdrückend sein können. Es soll alles nach deinem Willen gehen und falls die Person dich verlässt, ist es vorbei. Aber für mich war nichts in Stein gemeißelt.“
Not Alright
„‚Not Alright‘ behandelt meine Realität als Schwarzer Mensch. Ich hatte das Gefühl, dass ich von klein auf gezwungen war, erwachsen zu werden – einfach wegen der Welt, in der ich lebte. Insbesondere weil wir in armen Verhältnissen aufwuchsen, hatte ich verinnerlicht, immer doppelt so gut sein zu müssen wie die anderen. Auf gewisse Weise hat mich das stärker, aber gleichzeitig auch ein wenig einsam gemacht. Ich wollte einen Song kreieren, der den Menschen eine andere Wahrheit vor Augen führt. Ich wollte ein Signal senden, dass ich mich mit ihnen verbunden fühle – auch im Erfolg fühle ich mich oft immer noch einsam.“
Give It to Me
„Ich würde sagen, ‚Give It To Me‘ ist Michael Jackson auf Repeat. Ich war mit Freunden unterwegs und wir hatten eine tolle Zeit. Wir lagen stundenlang im Whirlpool, schwammen im Swimmingpool und vergaßen all unsere Probleme. Dann drehten wir Michael Jackson auf und tanzten einfach die ganze Nacht durch. Ich weiß noch, wie ich auf dem Weg ins Studio war und dachte: ‚Mann, ich möchte etwas machen, das genau diese Stimmung wiedergibt.‘ Etwas, das in musikalischer Hinsicht gute Laune verbreitet und für Unbeschwertheit sorgt.“
Icy
„Ich hatte eine Kette gekauft und das führte zu diesem Song – der Stoff, aus dem die Träume in der Hood sind. Ich erinnere mich an Typen in meiner Nachbarschaft mit Uhren, Autos, Diamanten und so weiter. Ich dachte mir: ‚Mann, eines Tages werde ich das auch haben.‘ Als es so weit war, war das eine Erfüllung. Ich war nicht auf dem College. Das war meine Belohnung, und es hört sich seltsam an, aber es ist Teil meiner Kultur. Da komme ich her, das ist es, was wir tun. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen das schlimm finden und es verteufeln – als würde man das Geld verprassen. Aber ich denke mir, dass ich es nicht verprasse. Ich mache, was ich machen will.“
PINK FAMILY
„‚PINK FAMILY‘ ist der letzte Song, den ich dem Album hinzugefügt habe. Das war während der Quarantäne und gab mir die Möglichkeit, ruhiger zu sein und etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Ich dachte: ‚Hier ist nun mein komplettes Album und meine ganze Familie hatte großen Einfluss darauf.‘ Ich bin in der Kirche aufgewachsen. Meine ganze Familie – wir waren die Band, der Gottesdienst – wir waren das alles. Da stellt sich die Frage, wie kann ich mein Debütalbum veröffentlichen und sie nicht Teil davon sein lassen? Ich ließ auch die Zeit aufleben, in der die Menschen etwas mit ihrer Familie unternahmen. Da, wo ich herkomme, verbrachten sie Zeit zusammen.“
At My Worst
„[Kehlani] ist einfach eine Queen. Ihre Stimme ist besonders – die Art, wie sie auf dem Instrumental liegt. Als Songwriter war ich schon immer ein Fan. Schon bevor ich zum Künstler wurde, war ich ein Fan von ihr. Nachdem wir uns vor zwei Jahren getroffen hatten, haben wir einander immer versichert, dass wir irgendwann etwas zusammen machen würden. Zu jener Zeit war ich überrascht, dass sie überhaupt wusste, wer ich war. Wir sagten: ‚Wir müssen einfach zusammenarbeiten.‘ Normalerweise ist das nur Business-Talk – man sagt das halt einfach so. Aber letztlich haben wir es tatsächlich getan.“
Honesty
„Das ist der Song, den vermutlich schon jeder gehört hat. Man hat ‚Honesty‘ vielleicht als Clip auf Instagram gesehen und weiß vielleicht nicht, dass es sich dabei um mich handelt, aber man hört eventuell das ganze Album bis zum Ende und denkt: ‚Warte, ich kenne diesen Typen!‘ Es verleiht meiner so rasanten Entwicklung einfach viel Struktur und Kontext. Ich bin ja erst seit Juli 2018 Künstler – das ist verrückt.“