Ghost
Skeletá
Album · Metal · 2025
„Würde ich merken, dass ich nur noch mechanisch arbeite und krampfhaft versuche, 40 Minuten Material zu produzieren, um irgendeinen Vertrag zu erfüllen, dann würde ich das sein lassen“, erklärt Ghost-Mastermind Tobias Forge im Gespräch mit Zane Lowe von Apple Music. „Warum sollte ich meine Energie verschwenden? Jedes neue Album, jede neue Tour ist wie ein Säugling. Ein neues Wesen, mit dem man leben muss und das man lieben möchte. Dafür braucht es eine Menge Anstrengung.“ Für eine Band, die offen den Tugenden Satans huldigt, mag der engelsgleiche Chor am Anfang von „Skeletá“ ironisch erscheinen. Aber genau so eine Stelle steht für die auf den Kopf gestellte Kirche von Ghost. Das erhabene „Peacefield“ eröffnet das sechste Album der schwedischen Band, bevor es Platz für das düstere „Lachryma“ macht. Dessen Geschichte über weinende Vampire wird von einem knallharten Metalriff und Synthie-Sounds unterstützt, die direkt aus den 1980er-Jahren zu stammen scheinen und so klingen, als hätte King Diamond vor 40 Jahren New Wave gemacht. „Das ist einer meiner Lieblingssongs überhaupt“, sagt Forge. Die unfassbar eingängige Vorabsingle „Satanized“ ringt mit inneren Dämonen und Ketzerei – begleitet von lateinischen Chorälen und einem pulsierenden Bass, der den Weg zu einer finsteren Erleuchtung weist. Triumphierende Gitarren durchbrechen das düstere Klavier, das „De Profundis Borealis“ eröffnet. Dieser treibende Track zeigt, wie viele der Songs auf „Skeletá“, den „neuen“ Sänger Papa V Perpetua, der natürlich Forge in seiner jüngsten päpstlichen Inkarnation ist. Hier wendet er sich an eine Zuhörerschaft, die sich in innerem Aufruhr befindet. „Cenotaph“ führt ein scharfes Metallica-Riff in eine bunt glitzernde Gesangsmelodie mit Anleihen an den Classic Rock der 1970er-Jahre. „Marks Of The Evil One“ ruft Forges liebsten Antihelden Luzifer zu einem letzten triumphalen Auftritt. Das abschließende „Excelsis“ ist eine nüchterne Meditation über den Tod, die an Type O Negatives „Everything Dies“ erinnert – mit dem feinen Unterschied, dass hier der Gesang aus einem preisgekrönten Broadway-Musical zu stammen scheint. Letztendlich erbringt „Skeletá“ den Beweis, dass Ghost auch fast 20 Jahre nach Forges erster Idee für das Projekt immer noch mitreißende, teuflisch ansprechende Musik machen. „Meine Karriere unterscheidet sich nicht wirklich von der anderer Bands“, sagt er gegenüber Apple Music. „Früher oder später kommt man an den Punkt, an dem ein neues Album keine große Bedeutung mehr hat. Und es ist schwer zu sagen, wann das ist. Es passiert einfach. Und wenn es so weit ist, ist es so weit. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir diesen Punkt noch nicht erreicht haben.“

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