Claude Debussys meisterlicher Umgang mit Instrumentalfarben erstrahlt auf diesem Album von The Nash Ensemble. Es beginnt mit dem vielleicht berühmtesten Orchesterwerk des französischen Komponisten, „Prélude à l’après-midi d’un faune“, das für ein Dutzend Musiker:innen arrangiert wurde. Die reduzierte Partitur (vom französischen Oboisten David Walter) zeigt Debussys stimmungsvollen Umgang mit Holzbläsern mit atmosphärischen Beiträgen von Harfe und Crotales. Dies ist auch ein unerwartet effektives Vorspiel zu Debussys letztem vollendeten Werk, der „Violinsonate in g-Moll“, deren Eröffnungsakkorde wie eine gewitzte Interpretation der Schlussakkorde des früheren Werks wirken. Herzstück des Albums bildet die „Sonata Nr. 2“ für Flöte, Viola und Harfe, die vom grandiosen Trio Philippa Davis, Lawrence Power und Lucy Wakeford vorgetragen wird. Auch sie offenbaren, wie einfühlsam Debussy mit der Klangfarbe und dem inhärenten Charakter ihrer Instrumente spielt. Am auffälligsten ist dies bei der belegten Ausdrucksstärke und dem Klangfarbumfang der Bratsche, die von Power dargeboten werden. Nach einer fesselnden Darbietung der „Cellosonate in d-Moll“ folgt eine herausragende Performance von Debussys „Streichquartett in g-Moll“. Hör dir den flinken und belebenden zweiten Satz mit seinen federnden und unberechenbaren Rhythmen an.