Brooks & Dunn
Reboot II
Album · Country · 2024
Nur wenige Acts haben die Countrymusik so beeinflusst wie Brooks & Dunn. Kix Brooks und Ronnie Dunn, das bestverkaufende Duo in der Geschichte des Genres, haben mit bahnbrechenden Alben wie ihrem Debüt „Brand New Man“ von 1991 und „Hard Workin’ Man“ von 1993 den Countrysound der 1990er-Jahre mitgeprägt. Es passt also perfekt, dass das legendäre Duo einige der besten und talentiertesten Künstler:innen der Country- und Americana-Musik für dieses gemeinsame Album zusammenbringt – die Fortsetzung von „Reboot“ aus dem Jahr 2019. Während jenes die grössten Hits des Duos neu auflegte, setzt „Reboot II“ auf die Geheimtipps der beiden. Die Team-ups mit Lainey Wilson, Christone „Kingfish“ Ingram, The Cadillac Three und anderen bieten einen umfassenderen Einblick in die immense Bandbreite des Duos und zeugen von dessen enormen Einfluss.
Brooks erzählt Apple Music, wie locker und unbeschwert der Start des Projekts war. Alle Musiker:innen konnten ihren Track nach Belieben konzipieren. „Es ging darum, einfach loszulegen“, sagt Brooks. „Bringt eure eigenen Bands mit, wenn ihr wollt. Bringt eure eigenen Producer:innen mit, wenn ihr möchtet, in welchem Studio auch immer ihr arbeiten wollt. Wenn ihr euch nicht darum kümmern möchtet, könnt ihr unser Equipment benutzen und wir werden euch unterstützen. Danach sucht ihr euch einen Song aus und macht ihn so, wie ihr wollt.“
Dunn freut sich über die Abkehr vom traditionellen Entstehen eines Albums und die Möglichkeit, Songs, die in vielen Fällen mehrere Jahrzehnte alt sind, neu zu interpretieren. „Die Leute mögen keine Veränderungen“, sagt er. „Und selbst auf der Bühne, wenn wir mitten im Song ein kleines Riff oder einen Turnaround ändern, kann es sein, dass die Fans eher zurückhaltend reagieren. Also versuchen wir immer, darauf Rücksicht zu nehmen. Bei dieser Platte sind wir nun den komplett anderen Weg gegangen und sind einfach drauflos geprescht.“ Im Folgenden geben Brooks & Dunn Einblicke in einige der wichtigsten Tracks des Albums.
„Rock My World (Little Country Girl)“ (mit Marcus King)
Dunn: Marcus ist ein Gitarrenvirtuose. Er hat diesem Song eine ganz andere Stimmung verliehen – das passte total. Er ist ein echter Bluesmusiker, ein Gitarrenvirtuose. Er überzeugt einfach.
Brooks: Er kam mit seiner Band rein … Ich ging in seine Aufnahmekabine und sagte: „Marcus, ich will mich nicht in deine Angelegenheiten einmischen, aber weisst du, dein Gitarrensolo besteht aus 16 Takten. Würde es dich aus dem Konzept bringen, wenn wir daraus 32 Takte machen würden?“ Er sagte: „Raus hier, verdammt“ und fügte hinzu: „Jungs, wir machen jetzt keinen Nashville-Kram. Wir sind South Carolina-Kicker. Los geht’s.“
„Ain’t Nothing ’Bout You“ (mit Megan Moroney)
Dunn: Ich kam rein, hörte den Song und fand sofort, dass man etwas völlig anderes erwartet, oder? Und dann hörst du diese Stimme und denkst dir: „Oh, das muss ich weiter verfolgen. Auf geht’s.“ Megan trifft mit ihrer bemerkenswert leichten Stimme den Nagel auf den Kopf, und es ist, als ob sie sagt: „Wir sind hier fertig.“
„Hillbilly Deluxe“ (mit HARDY)
Dunn: HARDY hat mich zuerst zu Tode erschreckt, aber dann dachte ich: „Das ist vielleicht einer meiner Lieblingstracks.“ Das kann man nicht im Radio sagen.
„Brand New Man“ (mit Warren Zeiders)
Dunn: Es war, als würde man einen neuen Song auf eine neue Art angehen und versuchen, ihn im Studio mit den Musiker:innen zu entdecken. Diejenigen, die [Producer] Dann Huff für diesen Song gecastet hatte, waren wirklich cool. Wir haben irgendwann eine Pause eingelegt und einfach gesagt: „Wisst ihr was? Nehmen wir diesen Refrain.“ Ich habe versucht, seine Gedanken zu lesen, ihn zu lesen, während er im Studio war. Ich fragte: „Was hältst du davon, wenn wir diesen Refrain nehmen und ihn wie einen Nirvana-Song klingen lassen?“ Alle meinten: „Wow.“ Und ich finde, der Track ist wirklich, wirklich cool geworden.“
Brooks: Es gibt eine Änderung im Song, die einfach nur nach Nirvana klingt. Die Stimmung ist definitiv vorhanden.