Edgar Moreau, Michael Sanderling, Luzerner Sinfonieorchester & David Kadouch
Rococo
Album · Klassik · 2024
Die Beschäftigung des französischen Cellisten Edgar Moreau mit slawischen Werken besticht besonders durch Pjotr Iljitsch Tschaikowskis verspielte und gefühlvolle „Variationen über ein Rokoko-Thema“ und Frédéric Chopins introspektiver und poetischer „Sonate für Violoncello und Klavier“. Für beide Werke hat sich Moreau mit hervorragenden Musiker:innen zusammengetan, die sein geschmeidiges und ausdrucksstarkes Spiel unterstreichen. Ihr Zusammenspiel wird dabei zum wahren Hörvergnügen, da sich das Ensemble zu immer neuen Höchstleistungen anspornt.
Die Rokoko-Variationen spielt er mit dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Dirigenten Michael Sanderling, der für klangvolle Streicher und ein pointiertes und charakterstarkes Holzbläserspiel sorgt. Mit ihrer Interpretation folgen sie der Standardausgabe des Cellisten Wilhelm Fitzenhagen, für den Tschaikowski das Werk ursprünglich schrieb. Die Variationen weisen in dieser Version leichte Veränderungen auf, ebenso werden sie in abweichender Reihenfolge gespielt. Vom eröffnenden Mozart-Thema bis zur heiteren Schlussvariation rückt Moreau sie mit seiner Leichtigkeit, Emotion und Freude in ein glanzvolles Licht.
Für Chopins „Sonate für Violoncello und Klavier“ wird Moreau vom Ausnahmepianisten David Kadouch begleitet. Es handelt sich um eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die auch notwendig ist, da Chopin das Piano mit poetischen Verzierungen und introspektiven Momenten mehrmals ins Rampenlicht stellt. Ihre Aufführung zeigt, wie zukunftsweisend das 1847 komponierte Werk von Chopin war – insbesondere die stürmischen und extrovertierten Abschnitte des ersten Satzes gelten als Vorboten für Edvard Grieg und Sergei Rachmaninow.
Moreau rundet das Album mit Darbietungen beliebter Klassiker ab, darunter Rachmaninows bezaubernde „Vocalise“ (mit dem Luzerner Orchester) und eine herrlich entspannte Interpretation von Antonín Dvořáks „Humoreske Nr. 7“.