Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte sein Streichquartett Nr.2 in a-Moll, op. 13, mit nur 18 Jahren. Obwohl es als „Nr. 2“ veröffentlicht wurde, war es sein erstes Quartett. Inspiriert von Ludwig van Beethovens oft verschmähtem, nahezu avantgardistischem Streichquartett op. 135, dessen letzter Satz mit „Es muss sein“ überschrieben ist, stellt das junge Genie in seinem Werk die Frage „Ist es wahr?“ und kehrt in allen Sätzen zu diesem Motiv zurück. Das Esmé Quartet ist vor allem begeistert von der Liebe des Komponisten zur musikalischen Form, insbesondere in den fugenartigen Passagen: „Es ist erstaunlich zu hören, wie der junge Felix Mendelssohn seine Fähigkeiten bereits entwickelt hatte und diese vier gleichberechtigten Stimmen in einem komplizierten Netz von Kontrapunkten bewegte.“ Nachdem das Quartett 2023 eine musikalische Auszeit genommen hatte, erleben wir hier eine Art Wiedergeburt – und welche Musik wäre dafür besser geeignet als ein Stück, das die Musiker:innen als „jugendlich, leidenschaftlich und reich an Romantik“ beschreiben?