Als es darum ging, eine fünfte Person für ein neues Album mit den Streichquintetten Wolfgang Amadeus Mozarts zu akquirieren, fand das Quatuor Ébène schnell den richtigen Mann – Antoine Tamestit, mit dem es schon 2004 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München gemeinsame Sache machte. Für dieses Album spielten die Musiker:innen zwei von Mozarts sechs Quintetten ein: Nr. 3 in C‑Dur und Nr. 4 in g‑Moll. Warum Mozart der gängigen Quartettform bisweilen eine zusätzliche Bratsche hinzufügte, ist unklar. „Mozarts eigene Liebe zur Bratsche spielt bei dieser Entscheidung wahrscheinlich eine große Rolle“, vermutet Tamestit. „Er besaß selbst zwei, und die zusätzliche Bratsche gab ihm wohl alle Stimmen, die er für die Harmonien seiner Quintette brauchte.“ Marie Chilemme, die ständige Bratschistin des Quatuor Ébène, spielt bei der Aufnahme des Streichquintetts Nr. 4 die erste Bratsche, während Tamestit die zweite übernimmt. Für das Streichquartett Nr. 3 wechseln sie diese Rollen. Das Quatuor Ébène wurde 1999 in Paris gegründet und hat in dem knappen Vierteljahrhundert seines Bestehens zahlreiche Preise gewonnen und viel Lob von Kritiker:innen geerntet.