Listen to Amagama by Nomfundo Moh
Nomfundo Moh
Amagama
Album · Afro-Pop · 2022
Die in KwaZulu-Natal geborene Afropop-Singer-Songwriterin Nomfundo Moh hat dank ihrer eindringlichen Stimme und ihrer ausdrucksstarken Texte einen steilen Aufstieg hinter sich. Nach einem kurzen Ausflug Richtung House wechselte sie 2019 mit der Single „Lilizela“ das Genre: Ihr Afropop erregte so viel Aufmerksamkeit, dass sie einen Vertrag bei Universal Music Africa unterschreiben konnte und 2021 auf dem Album „The Landlord“ von Amapiano-Star De Mthuda zu hören war. Auf ihrem Debütalbum „Amagama“ teilt Nomfundo Moh nun Beobachtungen und ihre Lebenserfahrung, erzählt Alltagsgeschichten über die Liebe und bietet sowohl Motivation als auch Inspiration, angereichert mit einer zusätzlichen Dosis Spiritualität. Der Sound ihrer Musik wird von NaXion Cross geprägt, der sie Mitte der 2010er kennenlernte, als sie noch regelmäßig an Open-Mic-Shows teilnahm. Er schafft für ihren geschliffenen Sopran ein passendes Klangbett aus Afropop-Beats. Hier erklärt Nomfundo Moh, was die Songs auf „Amagama“ inspirierte.

„Revelation“ (feat. Magcina Kanina) [Intro]
Ich beginne dieses Album mit einem Gedicht, weil das am besten erklärt, wo ich herkomme. Es zeigt auf, was passieren wird und in welche Richtung wir steuern werden. Ich bin ein sehr spiritueller Mensch, und es ist [eine Affirmation] von meinen Ahnen, die mich leiten. Es wird von meiner Grundschul-Freundin Magcina Kanina gesprochen. Ich habe das Gefühl, dass sie mich versteht.

„Umthwalo“
„Umthwalo“ war meine zweite Single. Das Wort bedeutet so viel wie „Last“. Der Song beschreibt, wer ich bin; ich habe meinen Beruf als ausgebildete Sozialarbeiterin schon während meines Studiums aufgenommen. Ich verarbeite also meine Fähigkeiten, meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Leben; eben all das, was um mich herum und mit den Menschen in meiner Umgebung passiert. Ich glaube, dass sich viele Leute mit diesem Lied identifizieren können, weil es sehr hoffnungsvoll ist. Die Botschaft, die ich weitergebe, besagt, dass du dir einen Menschen suchen sollst, mit dem du reden kannst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst, das Gefühl hast, dass die Dinge nicht so laufen, wie du es gerne hättest, oder dich einsam fühlst. Irgendjemand wird dir immer zuhören.

„Umona“
„Umona“ bedeutet „Eifersucht“. Vor allem weil ich in einer ländlichen Gebiet aufgewachsen ist, liegt mir dieser Song am Herzen. Von den Leuten in deiner Nachbarschaft sind einige glücklich, freuen sich mit dir und deiner Familie. Andere wiederum sagen: „Mal sehen, wie das endet“ oder „Schafft sie das tatsächlich?“ Außerdem hat mich das Traditional „Yini umona? Yini umona?“ inspiriert, diesen Song zu schreiben. Ich denke, vor allem Leute aus der Provinz, aus Orten wie Ndwedwe, werden den Song verstehen. Er handelt von mir und davon, wo ich herkomme. Er erinnert mich an zu Hause.

„Lilizela“
Meine Debütsingle – sie bedeutet mir eine Menge. Ich schrieb sie im Februar, dem Monat der Liebe. Ich wollte einfach Liebe verteilen, damit die Leute aufhören, negative Energie zu verströmen, sobald sie zwei Leute sehen, die sich lieben – so nach dem Motto „Das wird doch ohnehin böse enden!“ Ich wollte dieser Sichtweise entgegentreten und stattdessen betonen, dass die Liebe eine schöne Sache ist. Wir müssen einfach nur den anderen gratulieren und warten, bis wir selbst an der Reihe sind. Vielleicht hast du morgen Glück.

„Nginjena“
Dieser Song hat in meinem Herzen einen besonderen Platz inne, weil er nicht aus einer beobachtenden Position heraus geschrieben ist, sondern von meinen eigenen Erfahrungen erzählt. „Nginjena“ bedeutet „so, wie ich bin“. Ich habe ziemlich viele Leute getroffen, die bei mir genau das infrage gestellt haben. Sie sagten Dinge wie „Du bist so klein und hast so große Träume. Glaubst du ganz ehrlich, dass du sie verwirklichen kannst?“ Manche fragten mich: „Bist du das – oder ist das nur deine kleine Schwester?“ Ich habe über all das sehr lange nachgedacht. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo es mich wirklich nervt, wenn die Leute meine Träume aufgrund meiner Körpergröße anzweifeln.

„Soft Life“
„Soft Life“ ist die Manifestation eines guten Lebens. Eines bequemen Lebens in Frieden, das es mir ermöglicht, für mich und meine Familie zu sorgen. So ein Leben in Unabhängigkeit ist genau das, was ich anstrebe. Für viele mag ein „Soft Life“ ganz anders aussehen. Für mich geht es genau darum: dahin zu gelangen.

„Phakade Lami“ (feat. Sha Sha & Ami Faku)
Ein dickes Dankeschön geht an die Königinnen, die mich hier begleitet haben! „Phakade lami“ bedeutet „Meine Ewigkeit“. Ich habe den Song während des ersten Lockdowns [im Jahr 2020] geschrieben. Ich fand das wirklich wichtig, als viele zu Hause und andere dort, wo sie arbeiten, eingesperrt waren: Plötzlich waren wir alle weit entfernt von denen, die wir lieben. Man fragt sich also, ob es dem:der Partner:in dort, wo er:sie ist, gut geht: Hat er:sie was gegessen? Ist er:sie in Sicherheit? Als mir all das durch den Kopf ging, dachte ich mir: „Wieso schreibst du darüber keinen Song? Damit kann sich doch jede:r identifizieren.“ Damit muss gar nicht der Partner gemeint sein – es geht um jede Person, die einem etwas bedeutet. Für mich geht es um die eine Person, die man für immer in seinem Leben behalten möchte.

„Kuhle“ (feat. De Mthuda & Da Muziqal Chef)
Ich schätze die kleinen Dinge im Leben. Ich denke lieber nicht darüber nach, was mir fehlt, sondern freue mich über das, was meiner Seele Frieden bringt. „Kuhle emoyeni wami“ bedeutet „Das ist gut für meine Seele“. Ich habe die Zeile aus einem Gospelsong übernommen und mit einer Portion Nomfundo angereichert. [Mithilfe der beiden Produzenten] De Mthuda und Da Muziqal Chef habe ich daraus einen Ampiano-Track gemacht. De Mthuda hat mir den Beat während einer Aufnahmesession vorgespielt. Und obwohl ich auf jede Art hätte antworten können, ging mir nur ein Gedanke durch den Kopf: Dankbarkeit!

„Ngam’khetha“ (feat. NaXion Cross & Beast Rsa)
Mein Produzent NaXion Cross und Beast RSA von Afrotainment sind auf diesem Track die Feature-Gäste. Ich selbst würde ihn als eine Art Hochzeitslied beschreiben. Jedes Mal, wenn ich ihn anhöre und auch, als ich ihn schrieb –, habe ich das Bild einer Braut auf ihrem Gang zum Altar vor meinem inneren Auge. So, als würde sie sagen: „Ich habe meinen Mann aus vielen Typen ausgewählt, die mir den Himmel auf Erden versprachen. Aber der hier, der ist es.“

„Isandla Sikamama“
Dieser Song ist inspiriert von meiner Großmutter – und ihr auch gewidmet. Sie war für mich wie eine Mutter, weil meine eigentliche Mutter eher so etwas wie eine große Schwester war. Ich war das erste Enkelkind im Haus, und meine Großeltern behandelten mich eher wie ein spätes Kind. Der Tod meiner Großmutter hat mich sehr berührt, es war wirklich so, als hätte ich meine Mutter verloren. Als ich am Album arbeitete, dachte ich mir: „Ich will einen Song aufnehmen, der ihr gewidmet ist, weil ich ziemlich sicher bin, dass sie von da oben runterschaut und stolz darauf ist, dass ich zu einer richtigen Frau werde.“ Ich bitte sie also, meinen Weg zu erleuchten, sodass ich erkenne, in welche Richtung ich gehen muss. Ich glaube, sie ist jetzt mein Schutzengel. Möge ihre Seele in Frieden ruhen!“

„Jikeleza“
„Jikeleza’“ hat einen Jazz-Einschlag. Ich war ziemlich unsicher, als ich den Song ursprünglich schrieb, aber als ich die Handyaufnahme zufällig während einer Studio-Session abspielte, sagte mein Team: „Warum hast du uns nichts von diesem Lied erzählt? Warum verschweigst du das?“ Der Song klingt ziemlich reif, es ist einer, den man gut auf Jazz-Festivals spielen könnte. Er ist sehr entspannt und gleichzeitig ein Liebeslied.

„Shintsha“ (feat. NaXion Cross & Lady K)
„Shintsha“ bedeutet Wandel. In dem Lied geht es darum, einem Menschen zu sagen, dass du sein Verhalten leid bist. Du warst lange verliebt, aber es gibt einige Dinge, die er oder sie tut, die du einfach nicht in Ordnung findest. Du sprichst das schon seit einer Weile an, und jetzt sagst du: „Wenn du mich weiter in deinem Leben haben willst, musst du dich verändern. Wenn du so bleiben möchtest, wie du bist, werde ich gehen.“

„Amagama (Outro)“
„Amagama“ bedeutet „Worte“. Der Song ist doppeldeutig: Zum einen zeige ich mein Talent, aus Worten Songwriting zu machen. Zum anderen fehlen mir die Worte, um auszudrücken, wie dankbar ich all denjenigen bin, die Teil meiner Entwicklung waren und mich unterstützt haben. Ich kann das gar nicht genug schätzen. „Amagama“ ist dem mütterlichen und dem väterlichen Zweig meiner Familie gewidmet – Dladla und Ngcobo. Meinen Fans, die ich die „Moh Fam“ nenne. Meinen Vorfahren. Der Song ist aber auch Gott gewidmet, denn ich glaube, ich bin da, wo ich bin, weil er stets für mich da war. Es war mir wichtig, alle, die mich auf meinem Weg begleitet haben, zu erwähnen, damit sich niemand vernachlässigt fühlt.
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