Thundercat
It Is What It Is
Album · R&B/Soul · 2020
Das vierte Album von Thundercat alias Stephen Bruner steht im Zeichen des Verlusts. Verlust von Liebe, Kontrolle und insbesondere von Bruners Freund und Kollaborateur Mac Miller, mit dem er wenige Stunden vor dessen Drogentod Ende 2018 noch am Telefon gesprochen hatte. Doch Bruner lässt sich nicht unterkriegen: Wie „Drunk“ – das den Bassisten und Singer-Songwriter 2017 vom Jazz-Fusion-Außenseiter zu einem führenden Black Music-Avantgardisten machte – ist sein neuester Streich „It Is What It Is“ von einem kosmischen Sinn für Humor geprägt. Hier trifft anspruchsvoller Afro-Jazz („Innerstellar Love“) auf absurd-ernsten R&B („Dragonball Durag“) mit Textzeilen wie „I may be covered in cat hair. But I still smell good. Baby, let me know, how do I look in my durag?“. Im Interview mit Apple Music stellt Bruner klar: „In den letzten Jahren sind viele Dinge passiert, aber ein bisschen Blödsinn muss immer erlaubt sein.“ Die Lehre aus diesem Chaos findet sich bereits im Titel des Albums wieder: Die Dinge sind, was sie sind, egal ob wir sie in gut und schlecht, fröhlich oder traurig unterteilen. Dass Bruner bei dieser Herangehensweise in bester Gesellschaft ist, dürfte hilfreich sein. Wie schon auf „Drunk“ gibt es eine beeindruckende Gästeliste, auf der neben Co-Produzent Flying Lotus so klingende Namen wie Childish Gambino oder Ty Dolla $ign zu finden sind. Bruner hat viel gelernt und ist mit sich im Reinen – das merkt man ihm an, während er alle Tracks auf dem Album bespricht: „Es ist einfach ein Teil von alledem. Es ist Teil der Geschichte und deshalb ist der Titel des Albums so, wie er ist. Ich sehe die Dinge jetzt in einem anderen Licht. Ich bin froh, dass ich hier sein darf.“
Lost In Space / Great Scott / 22-26
„Ich und [Keyboarder] Scott Kinsey haben nur ein bisschen herumgespielt. Ich finde es gut, das Intro subtil zu halten. Man führt jemanden in etwas ein. So bereitet man die Leute darauf vor, dass gleich etwas passieren wird.“
Innerstellar Love
„Erst war man im Weltall verloren, aber plötzlich bekommt man wieder Antrieb. Für mich ist das eine Hommage an meine Wurzeln, die ich mit Kamasi [Washington, am Saxofon] und meinem Bruder [Drummer Ronald Bruner Jr.] teile: sehr jazzig und sehr schwarz, absolut außerirdisch.“
I Love Louis Cole (feat. Louis Cole)
„Ganz einfach: Louis Cole ist einer meiner Lieblingsmusiker. Nicht nur als Performer, sondern als Songwriter und Arrangeur. [Cole ist ein Solokünstler, Multiinstrumentalist und Mitglied der Formation KNOWER aus Los Angeles.] Unsere letzte Zusammenarbeit war ‚Bus In These Streets‘ [auf „Drunk“]. Er inspiriert mich und erinnert mich daran, dass man sich immer verbessern kann. Ich bin echt dankbar, dass ich mit einem Typen wie Louis Cole abhängen darf. Ich boxe auch gern seine Kumpels oder mache ein Nickerchen in seinem Wäschekorb.“
Black Qualls (feat. Steve Lacy, Steve Arrington & Childish Gambino)
„Steve Lacy hat den Titel ausgesucht. ‚Qualls‘ war ein anderer Ausdruck für ‚Walls‘. ‚Black Walls‘ [schwarze Wände] stehen dafür, was es bedeutet, ein junger Afroamerikaner in den USA zu sein. Vor langer Zeit war es Schwarzen nicht einmal erlaubt zu lesen. Bei Verstößen hat man dich vor den Augen deiner Familie getötet. Wenn man als Schwarzer aufwächst – und jetzt rede ich von ein paar Jahrhunderten später – gewöhnt man sich daran, Reichtum und Wissen zu verbergen. Du ziehst Mauern hoch, um dich zu schützen. Das kann ein Grund sein, weshalb du dich unwohl fühlst – aufgrund dieser Bürde. Man sollte sich davon freimachen. Aber es geht darüber hinaus, ein Schwarzer zu sein. Es betrifft alle Menschen. Da draußen herrscht viel Panikmache und das Internet macht alles noch schlimmer. Du musst dich selbst erkennen, das ist die Idee: Es ist gut, dass es dir gut geht.“
Miguel’s Happy Dance
„Miguel Atwood-Ferguson sitzt auf diesem Album an den Tasten und hat auch Streicherarrangements beigesteuert. Ich will das nicht groß thematisieren, aber ich habe einfach ein paar üble Jahre hinter mir. Ihr könnt euch also vorstellen, was der ‚Happy Dance‘ bedeutet.“
How Sway
„Ich mache gern Musik, die schnell und schwierig zu spielen ist. Das ist hier der Fall, eine kleine Fingerübung.“
Funny Thing
„Zu den Liebesliedern hier muss nicht viel gesagt werden. Ich schätze, man muss den Humor in meinen Sachen entdecken. Man sollte auf jeden Fall darüber lachen können.“
Overseas (feat. Zack Fox)
„Brasilien ist der einzige Ort auf dieser Welt, an den es mich ziehen würde … São Paulo. Den ganzen Tag Orangensaft trinken und Bass spielen, bis die Finger wund sind. Das wäre die erste Wahl. Aber es geht hier auch um Japan. Und Russland! Naja, ein schlechtes Beispiel, wenn man an die Politik denkt, aber die Leute in Russland sind großartig. Sie sind durchgeknallt, aber absolut großartig.“
Dragonball Durag
„Das Durag hat eine so krasse Symbolkraft. Man versteht es auf der ganzen Welt. Es gibt Leute mit Durags und es gibt Leute ohne Durags. Ich persönlich habe immer eines dabei. Erinnerst du dich an das Foto von David Beckham mit Durag, während er Prince Charles die Hand schüttelt? Oh Junge, Victoria sieht aus, als wolle sie ihm direkt an die Wäsche.“
How I Feel
„Songs wie ‚How I Feel‘ haben keine tiefere versteckte Bedeutung [lacht]. Es ist ja nicht so, dass ich als Sechsjähriger von den Glücksbärchis traumatisiert wurde und das mit einem Song aufarbeiten muss. Aber ‚Die Glücksbärchis‘ hab ich wirklich geguckt!“
King of the Hill
„Den Track habe ich mit BADBADNOTGOOD gemacht, er wurde schon auf der Compilation zum zehnten Geburtstag von Brainfeeder veröffentlicht. Wir waren unsicher, ob wir die Nummer auf dem Album haben wollen, aber sie fühlte sich dann doch richtig an. Man will sich immer Zeit fürs Zusammenarbeiten mit anderen Leuten nehmen, aber ist zu selten am selben Ort. Irgendwann waren wir endlich im selben Raum und dann haben wir nicht lange gefackelt.“
Unrequited Love
„So ist das mit Beziehungen: Mal gewinnst du, mal verlierst du [lacht]. Ernsthaft jetzt, das ist nicht lustig [lacht weiter]. Und manchmal [lacht immer weiter], manchmal bricht man dir dein Herz.“
Fair Chance (feat. Ty Dolla $ign & Lil B)
„Ty und ich verbringen viel Zeit miteinander. Lil B dazu zu holen war komplizierter, aber wir wollten das klarmachen. Mit manchen Leuten ist man einfach auf derselben Wellenlänge! Wir werden definitiv mehr zusammen machen. Das ist nur der Anfang. Aber um ehrlich zu sein: Die Rahmenbedingungen waren mies. Wir waren alle eng befreundet mit Mac [Miller]. Das spürten wir in diesem Moment.“
Existential Dread
„Man wird eben älter [lacht].“
It Is What It Is
„In der Mitte hört man mich sagen: ‚Hey, Mac.‘ Es war die Chance, mich von meinem Freund zu verabschieden.“
Lost In Space / Great Scott / 22-26
„Ich und [Keyboarder] Scott Kinsey haben nur ein bisschen herumgespielt. Ich finde es gut, das Intro subtil zu halten. Man führt jemanden in etwas ein. So bereitet man die Leute darauf vor, dass gleich etwas passieren wird.“
Innerstellar Love
„Erst war man im Weltall verloren, aber plötzlich bekommt man wieder Antrieb. Für mich ist das eine Hommage an meine Wurzeln, die ich mit Kamasi [Washington, am Saxofon] und meinem Bruder [Drummer Ronald Bruner Jr.] teile: sehr jazzig und sehr schwarz, absolut außerirdisch.“
I Love Louis Cole (feat. Louis Cole)
„Ganz einfach: Louis Cole ist einer meiner Lieblingsmusiker. Nicht nur als Performer, sondern als Songwriter und Arrangeur. [Cole ist ein Solokünstler, Multiinstrumentalist und Mitglied der Formation KNOWER aus Los Angeles.] Unsere letzte Zusammenarbeit war ‚Bus In These Streets‘ [auf „Drunk“]. Er inspiriert mich und erinnert mich daran, dass man sich immer verbessern kann. Ich bin echt dankbar, dass ich mit einem Typen wie Louis Cole abhängen darf. Ich boxe auch gern seine Kumpels oder mache ein Nickerchen in seinem Wäschekorb.“
Black Qualls (feat. Steve Lacy, Steve Arrington & Childish Gambino)
„Steve Lacy hat den Titel ausgesucht. ‚Qualls‘ war ein anderer Ausdruck für ‚Walls‘. ‚Black Walls‘ [schwarze Wände] stehen dafür, was es bedeutet, ein junger Afroamerikaner in den USA zu sein. Vor langer Zeit war es Schwarzen nicht einmal erlaubt zu lesen. Bei Verstößen hat man dich vor den Augen deiner Familie getötet. Wenn man als Schwarzer aufwächst – und jetzt rede ich von ein paar Jahrhunderten später – gewöhnt man sich daran, Reichtum und Wissen zu verbergen. Du ziehst Mauern hoch, um dich zu schützen. Das kann ein Grund sein, weshalb du dich unwohl fühlst – aufgrund dieser Bürde. Man sollte sich davon freimachen. Aber es geht darüber hinaus, ein Schwarzer zu sein. Es betrifft alle Menschen. Da draußen herrscht viel Panikmache und das Internet macht alles noch schlimmer. Du musst dich selbst erkennen, das ist die Idee: Es ist gut, dass es dir gut geht.“
Miguel’s Happy Dance
„Miguel Atwood-Ferguson sitzt auf diesem Album an den Tasten und hat auch Streicherarrangements beigesteuert. Ich will das nicht groß thematisieren, aber ich habe einfach ein paar üble Jahre hinter mir. Ihr könnt euch also vorstellen, was der ‚Happy Dance‘ bedeutet.“
How Sway
„Ich mache gern Musik, die schnell und schwierig zu spielen ist. Das ist hier der Fall, eine kleine Fingerübung.“
Funny Thing
„Zu den Liebesliedern hier muss nicht viel gesagt werden. Ich schätze, man muss den Humor in meinen Sachen entdecken. Man sollte auf jeden Fall darüber lachen können.“
Overseas (feat. Zack Fox)
„Brasilien ist der einzige Ort auf dieser Welt, an den es mich ziehen würde … São Paulo. Den ganzen Tag Orangensaft trinken und Bass spielen, bis die Finger wund sind. Das wäre die erste Wahl. Aber es geht hier auch um Japan. Und Russland! Naja, ein schlechtes Beispiel, wenn man an die Politik denkt, aber die Leute in Russland sind großartig. Sie sind durchgeknallt, aber absolut großartig.“
Dragonball Durag
„Das Durag hat eine so krasse Symbolkraft. Man versteht es auf der ganzen Welt. Es gibt Leute mit Durags und es gibt Leute ohne Durags. Ich persönlich habe immer eines dabei. Erinnerst du dich an das Foto von David Beckham mit Durag, während er Prince Charles die Hand schüttelt? Oh Junge, Victoria sieht aus, als wolle sie ihm direkt an die Wäsche.“
How I Feel
„Songs wie ‚How I Feel‘ haben keine tiefere versteckte Bedeutung [lacht]. Es ist ja nicht so, dass ich als Sechsjähriger von den Glücksbärchis traumatisiert wurde und das mit einem Song aufarbeiten muss. Aber ‚Die Glücksbärchis‘ hab ich wirklich geguckt!“
King of the Hill
„Den Track habe ich mit BADBADNOTGOOD gemacht, er wurde schon auf der Compilation zum zehnten Geburtstag von Brainfeeder veröffentlicht. Wir waren unsicher, ob wir die Nummer auf dem Album haben wollen, aber sie fühlte sich dann doch richtig an. Man will sich immer Zeit fürs Zusammenarbeiten mit anderen Leuten nehmen, aber ist zu selten am selben Ort. Irgendwann waren wir endlich im selben Raum und dann haben wir nicht lange gefackelt.“
Unrequited Love
„So ist das mit Beziehungen: Mal gewinnst du, mal verlierst du [lacht]. Ernsthaft jetzt, das ist nicht lustig [lacht weiter]. Und manchmal [lacht immer weiter], manchmal bricht man dir dein Herz.“
Fair Chance (feat. Ty Dolla $ign & Lil B)
„Ty und ich verbringen viel Zeit miteinander. Lil B dazu zu holen war komplizierter, aber wir wollten das klarmachen. Mit manchen Leuten ist man einfach auf derselben Wellenlänge! Wir werden definitiv mehr zusammen machen. Das ist nur der Anfang. Aber um ehrlich zu sein: Die Rahmenbedingungen waren mies. Wir waren alle eng befreundet mit Mac [Miller]. Das spürten wir in diesem Moment.“
Existential Dread
„Man wird eben älter [lacht].“
It Is What It Is
„In der Mitte hört man mich sagen: ‚Hey, Mac.‘ Es war die Chance, mich von meinem Freund zu verabschieden.“